Was ist ösophagusvarizen?

Ösophagusvarizen sind erweiterte und geschwollene Venen in der Speiseröhre, die bei fortgeschrittener Lebererkrankung auftreten können. Diese Erkrankung wird auch als Ösophagusvarikosis bezeichnet und ist eine Komplikation von Leberzirrhose oder Leberfibrose.

Die Leber spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Blutflusses durch den Körper. Wenn die Leber jedoch geschädigt ist, fließt das Blut weniger effizient durch den Körper zurück zum Herzen. Dadurch steigt der Druck in den Venen, insbesondere in den Portalvenen, die das Blut von den inneren Organen zur Leber transportieren.

Der erhöhte Druck in den Portalvenen führt dazu, dass Kollateralvenen entstehen, welche Alternativwege für das Blut schaffen. Diese Kollateralvenen können sich in der Speiseröhre bilden, da diese direkt mit den Venen der Leber verbunden ist. Wenn sich diese Kollateralvenen erweitern und vergrößern, können sie zu Ösophagusvarizen werden.

Ösophagusvarizen stellen eine potenziell lebensbedrohliche Komplikation dar, da sie platzen und zu starken Blutungen führen können. Die Blutungen aus den Ösophagusvarizen gehören zu den gefährlichsten Blutungen im Magen-Darm-Trakt aufgrund der hohen Blutmenge und des schnellen Blutverlusts.

Die Symptome von Ösophagusvarizen können unspezifisch sein und umfassen unter anderem Schluckbeschwerden, saures Aufstoßen, Gewichtsverlust, Erbrechen von Blut oder schwarzem Stuhl. Wenn eine Blutung auftritt, können die Symptome eine plötzliche Ohnmacht, einen schnellen Herzschlag und Bluterbrechen umfassen.

Die Diagnose erfolgt in der Regel mittels einer Endoskopie, bei der der Arzt eine flexible Röhre mit einer Kamera (Endoskop) in die Speiseröhre einführt, um die Varizen zu identifizieren und ihre Schwere zu beurteilen. Die Prognose hängt von der zugrunde liegenden Lebererkrankung und dem Ausmaß der Varizen ab.

Die Behandlung von Ösophagusvarizen zielt darauf ab, Blutungen oder Komplikationen vorzubeugen. Dies kann durch die Verwendung von Medikamenten zur Senkung des Blutdrucks in den Portalvenen, endoskopische Verfahren zur Verödung oder Sklerotherapie der Varizen, oder in schweren Fällen durch einen chirurgischen Eingriff erfolgen.

Eine regelmäßige Überwachung und Kontrolle der Lebererkrankung, die Ursache der Varizen ist, ist ebenfalls wichtig, um das Risiko von Ösophagusvarizen und deren Komplikationen zu reduzieren.