Was ist zwangssterilisation?

Zwangssterilisation bezieht sich auf den erzwungenen Eingriff zur Unfruchtbarkeit bei bestimmten Personen ohne ihre Zustimmung. Dies wurde in der Vergangenheit oft von Regierungen oder Behörden praktiziert, um bestimmte Gruppen von Menschen zu kontrollieren oder zu diskriminieren, sei es aufgrund von rassistischen, eugenischen oder sozialen Vorstellungen.

Zwangssterilisationen wurden in verschiedenen Ländern und zu unterschiedlichen Zeiten angewendet. Ein prominentes Beispiel für Zwangssterilisation ist die Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland, in der Tausende Menschen, insbesondere Menschen mit Behinderungen oder genetischen Krankheiten, zwangssterilisiert oder sogar ermordet wurden.

Aber auch außerhalb des Nationalsozialismus gab es Fälle von Zwangssterilisation. In den USA wurden im 20. Jahrhundert Tausende von Menschen, meist Frauen, zwangssterilisiert, darunter vor allem Menschen mit geistigen Behinderungen oder psychischen Krankheiten. Ähnliche Praktiken wurden auch in anderen Ländern wie Kanada, Schweden, Norwegen und der ehemaligen Sowjetunion durchgeführt.

Zwangssterilisation wird heute als eine schwere Menschenrechtsverletzung angesehen und ist international geächtet. Die meisten Länder haben Gesetze erlassen, um solche Praktiken zu verbieten und die individuelle reproduktive Freiheit und Integrität zu schützen. Dennoch gibt es weiterhin Berichte über gegen den Willen durchgeführte Sterilisationen, insbesondere in einigen Entwicklungsländern oder bei Menschen, die als "unerwünscht" angesehen werden, wie zum Beispiel in einigen Fällen von Asylbewerbern oder Immigranten.