Was ist zungenmandeln?

Zungenmandeln (Tonsilla lingualis)

Die Zungenmandeln, auch Tonsilla lingualis genannt, sind lymphatisches Gewebe, das sich an der Basis der Zunge, also im hinteren Zungenbereich, befindet. Sie sind Teil des Waldeyer-Rachenrings und spielen eine Rolle in der Immunabwehr des Körpers.

Wichtige Aspekte:

  • Lage: Die Zungenmandeln liegen an der Zungenbasis, hinter den Papillae vallatae.
  • Aufbau: Sie bestehen aus lymphatischem Gewebe, das von einer Schleimhaut bedeckt ist. Diese Schleimhaut weist Krypten auf, die die Oberfläche vergrößern und so den Kontakt mit Antigenen erleichtern.
  • Funktion: Wie andere Mandeln (wie die Gaumenmandeln) dienen die Zungenmandeln der Immunabwehr, indem sie Krankheitserreger abfangen, die über Mund und Rachen eindringen. Sie tragen zur Bildung von Antikörpern und zur Aktivierung von Immunzellen bei.

Probleme und Erkrankungen:

  • Zungenmandelentzündung (Tonsillitis lingualis): Eine Entzündung der Zungenmandeln kann durch Bakterien oder Viren verursacht werden und zu Schmerzen, Schluckbeschwerden und einem Kloßgefühl im Hals führen. Siehe auch: Zungenmandelentzündung
  • Hyperplasie der Zungenmandeln: Eine Vergrößerung der Zungenmandeln (Hyperplasie) kann verschiedene Ursachen haben, darunter chronische Entzündungen oder Allergien. Eine ausgeprägte Hyperplasie kann zu Atembeschwerden oder Schluckstörungen führen. Siehe auch: Hyperplasie%20der%20Zungenmandeln
  • Zungenmandelzysten: Zysten können sich in den Krypten der Zungenmandeln bilden.

Behandlung:

Die Behandlung von Problemen mit den Zungenmandeln richtet sich nach der Ursache und dem Schweregrad der Beschwerden. Bei einer Entzündung können Antibiotika oder antivirale Medikamente eingesetzt werden. Bei einer ausgeprägten Hyperplasie oder bei rezidivierenden Entzündungen kann eine operative Entfernung der Zungenmandeln (Tonsillektomie lingualis) in Betracht gezogen werden. Die Entscheidung für eine Operation sollte jedoch sorgfältig abgewogen werden. Siehe auch: Tonsillektomie%20lingualis