Die Ungarndeutsche sind eine ethnische Minderheit in Ungarn, die deutsche Vorfahren haben. Sie sind das Ergebnis einer langen Migrationsgeschichte, die im 18. Jahrhundert begann, als deutsche Siedler aus verschiedenen Regionen Europas nach Ungarn kamen.
Die ersten deutschen Siedler wurden von der ungarischen Krone eingeladen, um das Land nach den Kriegen gegen das Osmanische Reich zu bevölkern. Später folgten weitere Migrationswellen, insbesondere im 19. Jahrhundert, als Deutsche aus verschiedenen Teilen Europas, wie z.B. dem Banat, Schwabenland oder Siebenbürgen, nach Ungarn kamen.
Die ungarndeutsche Gemeinschaft wuchs schnell und bildete eigene Dörfer und Städte, in denen Deutsch gesprochen wurde und deutsche Traditionen und Bräuche gepflegt wurden. Sie spielten eine bedeutende Rolle in verschiedenen Bereichen, wie Landwirtschaft, Handwerk und Industrie.
Während des Zweiten Weltkriegs wurden viele Ungarndeutsche von den nationalsozialistischen deutschen Behörden als "Volksdeutsche" angesehen und in die deutsche Wehrmacht eingezogen. Nach dem Krieg wurden viele von ihnen von den sowjetischen Truppen vertrieben oder mussten aus politischen Gründen das Land verlassen.
In den letzten Jahrzehnten haben sich die Lebensbedingungen und die Situation der Ungarndeutschen stark verändert. Viele haben ihre deutsche Identität und ihre Muttersprache aufgegeben, während andere weiterhin Deutsch als ihre Muttersprache pflegen.
Heute gibt es in Ungarn noch immer eine ungarndeutsche Gemeinschaft, die sich für den Erhalt ihrer Kultur, Sprache und Traditionen einsetzt. Es gibt verschiedene Organisationen und Gemeinschaften, die sich für die Belange der Ungarndeutschen einsetzen und kulturelle Veranstaltungen organisieren.
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