Der Totensonntag, auch Ewigkeitssonntag genannt, ist ein evangelischer Feiertag, der in Deutschland am letzten Sonntag vor dem ersten Advent gefeiert wird. Er ist dem Gedenken an die Verstorbenen gewidmet.
Der Totensonntag wurde erstmals im Jahr 1816 in Preußen eingeführt und später im ganzen deutschen Reich übernommen. Er entstand als Antwort auf die damals immer größer werdende Mobilität der Bevölkerung und die damit einhergehende Entfremdung von den heimatlichen Gräbern der Verstorbenen. Der Totensonntag sollte den Menschen die Möglichkeit geben, ihre Verstorbenen zu ehren, auch wenn sie keinen unmittelbaren Zugang zu den Grabstätten hatten.
Typische Bräuche am Totensonntag sind der Besuch von Friedhöfen, das Anzünden von Kerzen auf den Gräbern und das Beten für die Verstorbenen. Vielerorts werden auch Gottesdienste abgehalten, in denen der Verstorbenen gedacht wird.
Der Totensonntag ist ein stiller Feiertag, an dem besondere Ruhe und Besinnlichkeit herrscht. Es gilt ein Tanzverbot, und laute Musik oder andere störende Geräusche sollten vermieden werden. Auch Freizeitaktivitäten wie Sportveranstaltungen oder laute Veranstaltungen sind nicht üblich.
In einigen Bundesländern wie zum Beispiel Bayern, NRW, Sachsen, Thüringen und dem Saarland gelten an diesem Tag auch Einschränkungen für den Betrieb von Geschäften, während andere Länder hier keine speziellen Regelungen haben.
In den letzten Jahren hat der Totensonntag allerdings seine Bedeutung etwas verloren, da viele Menschen mittlerweile alternative Wege wählen, um ihren Verstorbenen zu gedenken und den Friedhof zu besuchen. Trotzdem wird der Tag noch immer von vielen Menschen als bedeutend erachtet und entsprechend begangen.
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