Tarāwīh ist ein rituelles Nachtgebet im Islam, das während des Monats Ramadan durchgeführt wird. Es ist eine freiwillige Gebetspraxis, die von vielen Muslimen weltweit praktiziert wird. Das Wort "tarāwīh" stammt aus dem Arabischen und bedeutet so viel wie "Erholung" oder "Pause". Das Gebet wird Gemeinschaften in der Nacht nach dem ʿīshāʾ-Gebet angeboten und kann bis zum Frühgebet (Fajr) fortgesetzt werden.
Traditionell werden in den Moscheen spezielle Gebetsreihen eingerichtet, in denen der gesamte Qurʾān über den Verlauf des Monats rezitiert wird. Die Anzahl der Reihen kann von 8 bis 20 variieren, je nach lokalen Traditionen und Präferenzen der Gemeinde.
Während des Tarāwīh-Gebets rezitiert der Imam abschnittsweise Verse aus dem Qurʾān, gefolgt von Gebeten, Rukūʿ (Halten des Körpers in einer beugenden Position) und Sujūd (Niederwurf). Die Gläubigen beten in Reihen hinter dem Imam und folgen seinem Vorbild.
Tarāwīh bietet Muslimen die Möglichkeit, sich während des Ramadan intensiver mit dem Qurʾān zu befassen und in Gemeinschaft zu beten. Es wird angenommen, dass das Gebet eine besondere spirituelle Belohnung und Segen bringt.
Es ist wichtig anzumerken, dass Tarāwīh kein verpflichtendes Gebet im Islam ist, sondern eine empfohlene Praxis, die von Muslimen freiwillig durchgeführt wird. Einige Muslime wählen möglicherweise auch andere Gebetsformen oder nehmen an privaten Gebetsversammlungen teil, anstatt an den Tarāwīh-Gebeten in der Moschee teilzunehmen.
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