Was ist tarāwīh?

Tarāwīh (تراويح)

Tarāwīh ist ein freiwilliges Gebet (Sunna), das von Muslimen während des Ramadan, dem Fastenmonat, verrichtet wird. Es wird nach dem obligatorischen Isha-Gebet (Nachtgebet) und vor dem Witr-Gebet gebetet. Das Wort "Tarāwīh" ist die Pluralform von "Tarwīha", was "Ruhe" oder "Entspannung" bedeutet. Der Name kommt daher, dass die Gläubigen sich nach jeweils vier Rakʿāt (Gebetseinheiten) ausruhen, bevor sie mit den nächsten vier Rakʿāt fortfahren.

  • Zeitpunkt: Nach dem Isha-Gebet während des Ramadan.
  • Anzahl der Rakʿāt: Die Anzahl der Rakʿāt variiert. Üblicherweise werden 8 oder 20 Rakʿāt gebetet, gefolgt vom Witr-Gebet. Es gibt unterschiedliche Meinungen und Traditionen bezüglich der Anzahl, die alle als gültig betrachtet werden.
  • Durchführung: Tarāwīh wird in der Regel in der Gemeinschaft in Moscheen gebetet, kann aber auch zu Hause verrichtet werden. Ein Imam (Vorbeter) rezitiert aus dem Koran.
  • Bedeutung: Tarāwīh bietet eine besondere spirituelle Möglichkeit, den Ramadan zu begehen, den Koran zu hören und über seine Bedeutung nachzudenken. Es fördert das Gemeinschaftsgefühl und die Hingabe während des heiligen Monats.
  • Freiwilligkeit: Tarāwīh ist ein Sunna-Gebet, also empfohlen, aber nicht obligatorisch.
  • Rezitation: Traditionell wird der gesamte Koran während der Tarāwīh-Gebete im Laufe des Ramadan rezitiert, indem jeden Abend ein Teil (Juz') vorgetragen wird. Dies ermöglicht es den Gläubigen, den gesamten Koran zu hören und zu reflektieren.
  • Ruhepausen: Nach jeweils vier Rakʿāt wird eine kurze Pause eingelegt, in der die Gläubigen sich ausruhen, Dhikr (Gedenken an Allah) verrichten oder religiöse Vorträge hören können. Diese Pausen tragen dazu bei, die Konzentration und spirituelle Reflexion während des langen Gebets zu erhalten.
  • Alternativen: Während Ramadan gibt es weitere Möglichkeiten, sein spirituelles Wohlbefinden zu fördern.