Was ist sulfonamid?

Sulfonamide

Sulfonamide sind eine Gruppe von synthetischen Arzneimitteln, die Schwefel enthalten. Sie sind Derivate von Sulfanilamid und wirken hauptsächlich als Antibiotika. Sie wirken, indem sie die Synthese von Folsäure in Bakterien hemmen, was für deren Wachstum und Vermehrung essentiell ist.

Wirkmechanismus: Sulfonamide blockieren die Umwandlung von Para-Aminobenzoesäure (PABA) in Dihydropteroinsäure, einen Vorläufer der Folsäure. Bakterien benötigen Folsäure zur Herstellung von Nukleinsäuren und Proteinen. Da Säugetierzellen Folsäure nicht selbst synthetisieren können, sondern sie aus der Nahrung aufnehmen, sind sie von dieser Wirkung nicht betroffen. Dies erklärt die selektive Toxizität von Sulfonamiden gegenüber Bakterien.

Anwendungsgebiete: Sulfonamide werden zur Behandlung verschiedener bakterieller Infektionen eingesetzt, darunter:

  • Harnwegsinfektionen
  • Atemwegsinfektionen
  • Hautinfektionen

Nebenwirkungen: Häufige Nebenwirkungen von Sulfonamiden sind:

  • Allergische Reaktionen (Hautausschlag, Juckreiz)
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Photosensibilität (erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Sonnenlicht)
  • Seltenere, aber schwerwiegendere Nebenwirkungen sind Blutbildveränderungen und Leberfunktionsstörungen.

Wichtige Hinweise:

  • Es ist wichtig, Sulfonamide nur unter ärztlicher Aufsicht einzunehmen.
  • Die Behandlungsdauer sollte eingehalten werden, auch wenn die Symptome bereits abgeklungen sind, um die Entwicklung von Antibiotikaresistenz zu vermeiden.
  • Bei Auftreten von Nebenwirkungen sollte ein Arzt konsultiert werden.
  • Es existieren auch Sulfonamid-Derivate, die keine antibiotische Wirkung haben, sondern beispielsweise als Diuretika (entwässernde Mittel) oder Antidiabetika eingesetzt werden.