Was ist stichwahl?

Bei einer Stichwahl handelt es sich um eine zweite Wahl, die stattfindet, wenn bei einer vorherigen Wahl kein Kandidat die erforderliche Mehrheit erreicht hat. Die Stichwahl wird in der Regel zwischen den beiden Kandidaten mit den meisten Stimmen aus der vorherigen Wahl durchgeführt.

Es gibt verschiedene Gründe für eine Stichwahl. Zum einen soll eine größtmögliche Legitimation des Gewinners erreicht werden, da dieser nun eine absolute Mehrheit der Stimmen auf sich vereinen muss. Zum anderen dient die Stichwahl auch dazu, eine mögliche Spaltung der Wählerschaft zu verhindern, indem sie zwischen den beiden aussichtsreichsten Kandidaten eine klare Entscheidung ermöglicht.

Die Regeln zur Durchführung einer Stichwahl können je nach Land oder Wahlverfahren unterschiedlich sein. In einigen Ländern findet die Stichwahl direkt im Anschluss an die erste Wahl statt, während in anderen Ländern eine bestimmte Frist zwischen den beiden Wahlen liegt. Auch das Wahlsystem kann variieren, zum Beispiel kann eine relative Mehrheit oder eine absolute Mehrheit als Bedingung für eine Stichwahl gelten.

Eine Stichwahl findet in der Regel nur bei Wahlen statt, bei denen eine einzelne Person gewählt wird, wie beispielsweise bei Präsidentschaftswahlen oder Bürgermeisterwahlen. Bei Parlamentswahlen hingegen kommt eine Stichwahl selten zum Einsatz, da hier meist das Verhältniswahlrecht zum Einsatz kommt und keine Einzelkandidaten gewählt werden.

Die Teilnahme an einer Stichwahl ist freiwillig, d.h. Wähler, die bei der ersten Wahl nicht für einen der beiden aussichtsreichsten Kandidaten gestimmt haben, dürfen bei der Stichwahl auch eine andere Wahl treffen oder ggf. ihre Stimme nicht abgeben.

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