Was ist sokushinbutsu?

Sokushinbutsu ist eine alte buddhistische Praxis, bei der Mönche versuchen, ihre Körper nach dem Tod zu mumifizieren. Diese Praxis wurde hauptsächlich im Norden Japans im Zeitraum vom 11. bis zum 19. Jahrhundert von Mönchen der Shingon-Sekte des Buddhismus ausgeübt.

Um sokushinbutsu zu erreichen, unterziehen sich die Mönche einem langen und extrem strengen rituellen Fastenprozess. Über einen Zeitraum von mehreren Jahren verfolgen sie eine spezielle Diät, die aus einer sehr mageren und salzarmen Kost besteht, um ihren Körper von Fett zu befreien. Sie trinken auch eine giftige Tee-Mischung aus dem Saft des Urushi-Baumes (Toxicodendron vernicifluum), um den Körper vor Insektenbefall zu schützen.

Nach dem Tod wird der Mönch in einer Meditationsposition begraben und manchmal in Leinen oder Bambusmatten eingewickelt. Die Bestattungsstätte kann entweder eine speziell dafür gebaute Kammer in einem Tempel oder eine Höhle in den Bergen sein. Es wird angenommen, dass die ausgiebige Fasten- und Mumifizierungspraxis dazu führt, dass der Körper nicht verwest und stattdessen mumifiziert.

Die Praxis des sokushinbutsu wurde im 19. Jahrhundert von der japanischen Regierung verboten, da sie als unmenschlich angesehen wurde. Heute gibt es nur noch wenige Mumien von sokushinbutsu-Mönchen, die in einigen Tempeln Japans ausgestellt sind.

Die sokushinbutsu-Mumien sind für die japanische Kultur von großer Bedeutung und werden oft als heilige Objekte verehrt. Sie werden als Beweis für die spirituelle Stärke und Hingabe der Mönche betrachtet, die ihr Leben der Erleuchtung und der Suche nach dem Nirwana gewidmet haben.

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