Was ist sikhismus?

Der Sikhismus ist eine monotheistische Religion, die im 15. Jahrhundert in Punjab, einer Region im nordwestlichen Teil Indiens, von Guru Nanak Dev Ji gegründet wurde. Sikh bedeutet "Lernender" oder "Schüler" auf Punjabi. Der Sikhismus basiert auf Lehren der Gurus, die von den Gläubigen als spirituelle Lehrer und Führer verehrt werden.

Ein zentrales Konzept im Sikhismus ist die Einheit Gottes oder "Ik Onkar". Die Anhänger des Sikhismus glauben, dass es nur einen Gott gibt, der alle Menschen schuf, unabhängig von Religion, Kaste oder Geschlecht. Gott wird als allgegenwärtig, allmächtig und ewig betrachtet.

Gerechtigkeit, Ehrlichkeit, Gleichberechtigung und Dienst an der Gemeinschaft sind wichtige Werte im Sikhismus. Sikh-Gemeinschaften betreiben sogenannte Gurdwaras als Heiligtümer und Zentren des Glaubens. Hier können Anhänger zusammenkommen, beten, Gesänge und Diskussionen abhalten und gemeinsam Mahlzeiten einnehmen.

Die äußere Erscheinung der Sikhs ist durch bestimmte Merkmale erkennbar. Männer tragen oft einen Turban (Dastar) auf dem Kopf, der ihre Haare bedeckt und ein Symbol für Respekt, Selbstdisziplin und Spiritualität ist. Sie tragen auch einen Bart, der nicht geschnitten wird, sowie einen angemessenen religiösen Ring (Kara), ein Dolch (Kirpan), einen Kamm (Kanga), ein Armband (Kara) und ein Baumwollgewand (Kachera).

Sikhismus betont die Gleichstellung von Männern und Frauen. Männer und Frauen haben die gleichen Rechte und Pflichten im religiösen und sozialen Leben. Frauen können den gleichen religiösen Rang wie Männer erreichen und haben das Recht, in Gurdwaras zu beten und an religiösen Zeremonien teilzunehmen.

Der Sikhismus hat weltweit etwa 25 Millionen Anhänger, hauptsächlich in Indien und anderen Teilen Südasiens, aber auch in verschiedenen Ländern der Diaspora.