Was ist seldinger-technik?

Die Seldinger-Technik ist eine Methode zur Katheterisierung von Blutgefäßen. Sie wurde von dem schwedischen Radiologen Dr. Sven-Ivar Seldinger entwickelt und nach ihm benannt.

Der Zweck der Seldinger-Technik besteht darin, einen drahtgeführten Katheter oder eine Kanüle sicher in ein Blutgefäß einzuführen, ohne das Gefäßgewebe zu beschädigen. Dies ermöglicht den Zugang zu bestimmten Bereichen des Körpers für diagnostische oder therapeutische Zwecke.

Der Ablauf der Seldinger-Technik umfasst mehrere Schritte:

Lokalanästhesie: Um Schmerzen zu reduzieren, wird die Einstichstelle des Gefäßes in der Regel lokal betäubt.
Einstichstelle identifizieren und desinfizieren: Die Stelle, an der der Katheter oder die Kanüle eingeführt werden soll, wird identifiziert und gründlich desinfiziert.
Einstich und Vorbereitung: Ein kleiner Einschnitt wird in die Haut gemacht, um Zugang zum Blutgefäß zu erhalten. Durch diesen Einschnitt wird ein Führungsdraht in das Gefäß eingeführt.
Dilatationsverfahren: Der Einschnitt wird erweitert, um den Katheter oder die Kanüle einführen zu können. Dies geschieht in der Regel durch die Verwendung von Dilatatoren oder einer speziellen Einwegspritze.
Katheterisierung: Der Katheter oder die Kanüle wird über den Führungsdraht eingeführt und an die gewünschte Stelle im Blutgefäß geschoben.
Entfernen des Führungsdrahts: Sobald der Katheter oder die Kanüle an der richtigen Stelle platziert ist, wird der Führungsdraht entfernt.
Verbindung mit externen Geräten: Der Katheter oder die Kanüle kann mit externen Geräten verbunden werden, wie beispielsweise einem Kontrastmittel für bildgebende Untersuchungen oder einem Infusionssystem für die Verabreichung von Medikamenten oder Flüssigkeiten.

Die Seldinger-Technik wird in verschiedenen medizinischen Bereichen angewendet, darunter die Kardiologie, Radiologie, Anästhesiologie und Intensivmedizin. Sie ermöglicht einen sicheren und kontrollierten Zugang zu Blutgefäßen und erleichtert diagnostische und therapeutische Eingriffe.