Die Scheuermann-Krankheit, auch als Scheuermann'sche Krankheit oder juvenile Kyphose bezeichnet, ist eine Wachstumsstörung der Wirbelsäule, die vor allem in der Jugendzeit auftritt. Sie ist nach dem dänischen Arzt Holger Scheuermann benannt, der die Erkrankung erstmals im Jahr 1920 beschrieben hat.
Die Scheuermann-Krankheit betrifft vor allem die Brust- und Lendenwirbelsäule und äußert sich durch eine verstärkte Rundung der Wirbelsäule nach vorne (Kyphose). Im Gegensatz zur normalen Wirbelsäulenkrümmung, die bei den meisten Menschen im Bereich des oberen Rückens vorhanden ist, ist die Krümmung bei der Scheuermann-Krankheit jedoch stärker ausgeprägt und zeigt eine sichtbare Verformung der Wirbelsäule.
Die genaue Ursache der Scheuermann-Krankheit ist noch nicht vollständig geklärt. Es wird angenommen, dass genetische Faktoren eine Rolle spielen, da die Erkrankung oft in Familien gehäuft auftritt. Zudem wird ein gestörtes Wachstum der Wirbelkörper während der Wachstumsphase vermutet.
Typische Symptome der Scheuermann-Krankheit sind Rückenschmerzen, eine sichtbare Rundung des Rückens sowie eine verminderte Beweglichkeit der Wirbelsäule. In einigen Fällen kann es auch zu einer Einschränkung der Atemfunktion kommen, wenn die gekrümmte Wirbelsäule die Lunge beeinträchtigt.
Die Diagnose der Scheuermann-Krankheit erfolgt durch eine körperliche Untersuchung, Röntgenaufnahmen der Wirbelsäule sowie gegebenenfalls eine magnetresonanztomographische Untersuchung (MRT). Die Behandlung besteht meist aus physiotherapeutischen Maßnahmen wie gezielten Übungen zur Stärkung der Rückenmuskulatur und Verbesserung der Haltung. In schweren Fällen kann eine Korsetttherapie oder eine operative Behandlung erforderlich sein.
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