Was ist scheidenflora?

Die Scheidenflora (auch Vaginalflora oder vaginale Mikrobiota genannt) ist die natürliche Besiedlung von Mikroorganismen in der Scheide einer gesunden Frau im gebärfähigen Alter. Sie besteht aus einer Vielzahl von verschiedenen Bakterienarten, die einen komplexen und dynamischen Lebensraum bilden.

Eine gesunde Scheidenflora spielt eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung der vaginalen Gesundheit. Sie schützt vor schädlichen Bakterien und Pilzen, reguliert den pH-Wert der Scheide und hilft, Infektionen zu verhindern.

Die dominanteste Bakterienart in der Scheidenflora ist Lactobacillus crispatus, gefolgt von Lactobacillus iners, Lactobacillus gasseri und Lactobacillus jensenii. Diese Bakterien produzieren Milchsäure, die den pH-Wert der Scheide sauer hält (normalerweise unter 4,5), was das Wachstum von schädlichen Mikroorganismen hemmt.

Ein Ungleichgewicht in der Scheidenflora, auch als vaginale Dysbiose bezeichnet, kann zu Infektionen wie bakterieller Vaginose oder Hefepilzinfektionen führen. Faktoren wie Hormonveränderungen, Antibiotikabehandlungen, ungeschützter Geschlechtsverkehr, falsche Intimhygiene oder ein geschwächtes Immunsystem können dieses Ungleichgewicht verursachen.

Um die Scheidenflora gesund zu halten, ist eine gute Intimhygiene wichtig. Dazu gehört das Vermeiden von aggressiven Reinigungsmitteln, das Tragen von Baumwollunterwäsche, das Vermeiden von zu engen Kleidungsstücken und das regelmäßige Wechseln der Binden oder Tampons während der Menstruation. Es wird auch empfohlen, beim Geschlechtsverkehr auf Kondome zu achten, um das Risiko von Infektionen zu verringern.

Es ist ratsam, bei Verdacht auf ein Ungleichgewicht der Scheidenflora einen Arzt oder Gynäkologen aufzusuchen. Der Arzt kann eine Diagnose stellen und geeignete Behandlungsmöglichkeiten empfehlen, wie zum Beispiel die Verwendung von probiotischen Präparaten oder antimykotischen Medikamenten.