Rethra war eine slawische Siedlung im Gebiet der heutigen Gemeinde Altentreptow in Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland. Es war eine bedeutende Stadt des westslawischen Stammes der Rujanen und erreichte ihre Blütezeit im 9. und 10. Jahrhundert.
Die genaue Lage von Rethra ist nicht bekannt, da die Siedlung im 12. Jahrhundert von deutschen Truppen zerstört wurde. Es wird jedoch angenommen, dass sie sich in der Nähe des Tollensesees befand.
Rethra war ein wichtiges religiöses Zentrum der Rujanen. Es beherbergte einen Heiligtumskomplex mit einem großen Tempel, in dem der Gott Svantovit verehrt wurde. Svantovit war der Hauptgott der Rujanen und galt als Beschützer des Stammes und der Stadt Rethra.
Die Siedlung war auch ein bedeutendes Handelszentrum, da sie an einer strategischen Lage entlang alter Handelsrouten lag. Rethra war für seine Weberei und metallverarbeitenden Fähigkeiten bekannt und handelte mit Gütern wie Leinen, Wolle, Eisen und Schmuck.
Im 12. Jahrhundert wurde Rethra von den deutschen Herrschern erobert und zerstört. Die genauen Gründe dafür sind nicht bekannt, aber es wird vermutet, dass dies auf den zunehmenden territorialen und religiösen Konflikt zwischen den westslawischen Stämmen und den aufstrebenden deutschen Staaten zurückzuführen ist.
Heute sind nur wenige Überreste von Rethra erhalten geblieben, darunter ein Svantovit-Stein und einige archäologische Funde. Trotzdem wird Rethra als wichtiges Zeugnis für die slawische Geschichte und Kultur in der Region angesehen.
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