Was ist reformkleidung?

Reformkleidung ist ein Begriff, der sich auf modische Kleidung bezieht, die im späten 19. Jahrhundert und frühen 20. Jahrhundert in Europa populär wurde. Sie war ein Teil der Reformbewegung, die darauf abzielte, weibliche Kleidung bequemer, praktischer und weniger einschränkend zu machen.

Die Reformkleidung wurde hauptsächlich von Frauen getragen und zeichnete sich durch Lockerheit und Einfachheit aus. Sie wurde als Alternative zu den unbequemen Korsetts, engen Schnürungen und schweren Unterröcken dieser Zeit betrachtet.

Typische Merkmale der Reformkleidung waren beispielsweise lange, weite Kleider mit wenig Taillierung, natürliche Stoffe wie Baumwolle und Leinen, Trennung von Oberteil und Rock, Verzicht auf enge Mieder oder Korsetts und eher lockere Passformen. Die Kleidung sollte für eine größere Bewegungsfreiheit und Bequemlichkeit sorgen.

Die Reformkleidung war Teil einer breiteren gesellschaftlichen und politischen Bewegung, die sich für Frauenrechte, Gleichberechtigung und eine natürliche Lebensweise einsetzte. Frauenrechtlerinnen wie Amelia Bloomer trugen zur Verbreitung der Reformkleidung bei.

In den letzten Jahren hat die Reformkleidung eine Art Comeback erfahren. Viele Designer lassen sich von ihrer Ästhetik inspirieren und schaffen moderne Interpretationen von Reformkleidern, die sowohl bequem als auch stilvoll sind. Diese Kleidungsstücke betonen immer noch eine lockere Passform, natürliche Stoffe und eine gewisse Zurückhaltung in Bezug auf die Körperform.

Insgesamt steht Reformkleidung für einen modischen und sozialen Wandel in Bezug auf die Vorstellung von Weiblichkeit und dem Tragen von Kleidung. Sie hat nicht nur die Mode beeinflusst, sondern auch dazu beigetragen, dass Frauen sich freier und komfortabler in ihrer Kleidung bewegen können.

Kategorien