Was ist reconquista?

Die Reconquista war ein langwieriger und militärischer Konflikt in der iberischen Halbinsel, der vom 8. bis zum 15. Jahrhundert stattfand. Dabei versuchten die christlichen Königreiche, die muslimische Herrschaft auf der Halbinsel zu beenden und das Gebiet zurückzuerobern.

Die muslimische Eroberung der Iberischen Halbinsel begann im Jahr 711, als eine Armee aus dem maurischen Nordafrika unter der Führung von Tariq ibn Ziyad landete. Innerhalb weniger Jahre hatten die muslimischen Streitkräfte den größten Teil der Halbinsel erobert und das Emirat von Córdoba errichtet. In den folgenden Jahrhunderten gelang es den muslimischen Herrschern, ihr Territorium auszudehnen und den größten Teil der Iberischen Halbinsel zu kontrollieren.

Die christlichen Reiche in Nordspanien hielten sich jedoch in den Bergen und begannen allmählich, ihr Land Stück für Stück zurückzuerobern. Einer der bekanntesten Kämpfer war El Cid, ein christlicher Adliger, der im 11. Jahrhundert gegen die muslimischen Truppen kämpfte.

Im Laufe der Zeit schlossen sich die christlichen Reiche zu größeren Einheiten zusammen, darunter das Königreich Kastilien, das Königreich Aragón und das Königreich Navarra. Im Jahr 1212 führten diese Königreiche eine gemeinsame Offensive durch, bekannt als die Schlacht von Las Navas de Tolosa, die als Wendepunkt in der Reconquista gilt.

Im Jahr 1492 erreichten die christlichen Streitkräfte schließlich ihr Ziel und eroberten das letzte muslimische Königreich Granada. Dadurch endete die muslimische Herrschaft auf der iberischen Halbinsel und die Reconquista wurde offiziell abgeschlossen.

Die Reconquista hatte einen großen Einfluss auf die Geschichte Spaniens und Europas. Sie führte zur Festigung der christlichen Königreiche der Iberischen Halbinsel und zur Bildung des späteren spanischen Staates. Zudem sorgte sie für eine Vertiefung der religiösen Spannungen zwischen Christen und Muslimen, die auch nach dem Ende der Reconquista fortbestanden.