Was ist rechenschieber?

Rechenschieber

Der Rechenschieber, auch Rechenstab genannt, ist ein analoges Rechenhilfsmittel, das vor allem für Multiplikation, Division, Potenzrechnung, Wurzelziehen, trigonometrische Funktionen und Logarithmen verwendet wurde. Er besteht typischerweise aus drei Teilen:

  • Der Stab (auch Körper): Der Hauptteil des Rechenschiebers mit festen Skalen.
  • Der Schieber: Ein bewegliches Mittelteil, das ebenfalls Skalen trägt.
  • Der Läufer (auch Cursor oder Reiter): Ein durchsichtiges Element mit einer oder mehreren Haarlinien, das entlang des Rechenschiebers bewegt werden kann und zur genauen Ablesung und Übertragung von Werten dient.

Funktionsweise

Die Funktionsweise des Rechenschiebers basiert auf der logarithmischen Darstellung von Zahlen. Durch das Addieren von Längen, die den Logarithmen von Zahlen entsprechen, kann man deren Produkte ermitteln. Beispielsweise wird bei der Multiplikation die Länge des Logarithmus des einen Faktors zur Länge des Logarithmus des anderen Faktors addiert, was die Länge des Logarithmus des Produkts ergibt. Die entsprechende Zahl kann dann auf der Skala abgelesen werden.

Skalen

Ein Rechenschieber besitzt eine Vielzahl von Skalen, die unterschiedliche Funktionen erfüllen. Einige der gängigsten Skalen sind:

Genauigkeit

Die Genauigkeit eines Rechenschiebers ist begrenzt und hängt von der Länge der Skalen und der Sorgfalt des Benutzers ab. In der Regel beträgt die Genauigkeit etwa 2-3 signifikante Stellen.

Geschichte

Der Rechenschieber wurde im 17. Jahrhundert entwickelt und war bis zum Aufkommen elektronischer Taschenrechner in den 1970er Jahren ein weit verbreitetes Werkzeug für Ingenieure, Wissenschaftler und andere Fachleute. Geschichte

Vorteile

  • Benötigt keine Stromversorgung.
  • Relativ einfach zu bedienen (nach einiger Übung).
  • Leicht und tragbar.

Nachteile

  • Begrenzte Genauigkeit.
  • Kann nicht für Addition und Subtraktion verwendet werden (direkt).
  • Benötigt Übung und Verständnis der Funktionsweise.