Das Rapunzelsyndrom ist eine seltene psychische Störung, bei der eine Person Haare isst und anschließend im Magen-Darm-Trakt zu einem Haarball (Trichobezoar) zusammenballt. Es ist nach dem Märchen "Rapunzel" benannt, da die Hauptfigur dort ihre langen Haare nutzte, um den Prinzen auf den Turm zu lassen.
Die meisten Menschen mit Rapunzelsyndrom sind junge Mädchen oder junge Frauen, obwohl es auch bei Männern und älteren Personen vorkommen kann. Es wird oft als eine Form der Trichotillomanie betrachtet, bei der Menschen dazu neigen, ihre eigenen Haare zu ziehen, zu beißen oder zu essen. Es kann sich zu einer Zwangsstörung entwickeln, bei der der Betroffene einen dringenden Drang verspürt, Haare zu essen.
Die Symptome des Rapunzelsyndroms können Haarausfall, Bauchschmerzen, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen und Verstopfung umfassen. In einigen Fällen kann ein großer Haarball den Magen-Darm-Trakt blockieren und zu schwerwiegenden Komplikationen führen, wie zum Beispiel Darmverschluss oder Perforation.
Die Behandlung des Rapunzelsyndroms besteht in der Regel aus einer Kombination von psychotherapeutischen Maßnahmen wie Verhaltenstherapie und Medikamenten zur Kontrolle von Angst und Zwangssymptomen. In einigen schweren Fällen kann eine chirurgische Entfernung des Haarballs erforderlich sein.
Es ist wichtig, das Rapunzelsyndrom frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, um schwerwiegende gesundheitliche Probleme zu vermeiden. Eine enge Zusammenarbeit zwischen einem Psychiater, einem Psychotherapeuten und anderen medizinischen Fachleuten kann dazu beitragen, die beste Behandlungsstrategie für den Einzelnen zu entwickeln.
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