Was ist qādī?

Ein Qadi ist ein Richter in der islamischen Rechtsprechung. Der Begriff stammt aus dem Arabischen und bedeutet "Richter". Die Aufgabe eines Qadis besteht darin, Rechtsfälle zu entscheiden und Strafen gemäß dem islamischen Recht, der Scharia, zu verhängen.

Qadis existieren in vielen islamischen Ländern, sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart. Sie werden in der Regel von staatlichen Behörden ernannt und sind unabhängig von politischen Einflüssen. Ein Qadi ist in der Regel ein studierter Experte im islamischen Recht und hat umfangreiches Wissen über die islamische Theologie und Jurisprudenz.

Die Zuständigkeiten eines Qadis umfassen verschiedene Bereiche des Straf- und Zivilrechts, einschließlich Ehe- und Familienrecht, Erbschaftsstreitigkeiten, Handelsrecht und Strafverfolgung. Qadis sind auch für die Vermittlung von Streitigkeiten und die Schlichtung zwischen Parteien verantwortlich.

In einigen islamischen Ländern gibt es Berufungsgerichte, denen Qadis unterstellt sind. Diese Gerichte überprüfen die Entscheidungen der Qadis und können in bestimmten Fällen Entscheidungen aufheben oder ändern.

Es ist zu beachten, dass die Rolle und das Ansehen eines Qadis je nach Land und Rechtssystem unterschiedlich sein können. In einigen Ländern haben Qadis eine größere Autorität und Einflussnahme, während sie in anderen Ländern eher symbolische oder begrenzte Aufgaben haben.