Der Positivismus ist eine philosophische Strömung, die im 19. Jahrhundert entstand. Er wurde von dem französischen Philosophen Auguste Comte geprägt und ist auch als "Comtescher Positivismus" bekannt.
Der Positivismus basiert auf der Annahme, dass Wissen nur durch empirische Erfahrung und objektive Beobachtung gewonnen werden kann. Er lehnt metaphysische, spekulative oder theologische Erklärungen ab und betont die Bedeutung von naturwissenschaftlicher Erkenntnis.
Nach positivistischer Auffassung lässt sich Wissen in drei Stufen einteilen: die theologische Stufe, in der Götter und übernatürliche Wesen als Ursache für Naturphänomene angesehen werden; die metaphysische Stufe, in der abstrakte Prinzipien und Kräfte als Erklärungen herangezogen werden; und schließlich die positive Stufe, in der nur beobachtbare Fakten und Zusammenhänge als Grundlage für Wissen dienen.
Der Positivismus hat starken Einfluss auf die Entwicklung der Naturwissenschaften und ihre methodische Vorgehensweise gehabt. Er betont die Wichtigkeit von verifizierbaren Experimenten, mathematischen Modellen und quantitativen Messungen.
Einige wichtige Kritikpunkte am Positivismus sind, dass er die Bedeutung von qualitativen Erkenntnissen und subjektiven Erfahrungen vernachlässigt, dass er Menschen und Gesellschaften auf mechanistische Weise betrachtet und dass er moralische oder ethische Fragen außer Acht lässt.
Dennoch ist der Positivismus eine bedeutende philosophische Strömung, die bis heute Einfluss auf verschiedene Bereiche, wie zum Beispiel die Soziologie oder die Psychologie, hat.
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