Pontosgriechen sind eine ethnische Minderheit in der Türkei, die ihre Wurzeln in der antiken griechischen Kolonie Pontos am Schwarzen Meer haben. Sie sprechen einen griechischen Dialekt, der dem Pontischen ähnlich ist.
Während der Zeit des Osmanischen Reiches erlebten die Pontosgriechen eine relativ stabile Situation und waren in verschiedenen Bereichen, wie Handel und Seefahrt, tätig. Nach dem Zusammenbruch des Osmanischen Reiches und dem darauffolgenden Griechisch-Türkischen Krieg in den 1920er Jahren wurden jedoch viele Pontosgriechen aus der Türkei vertrieben und mussten in Griechenland eine neue Heimat suchen. Dies führte zu einer erheblichen Entvölkerung der Pontos-Region.
Das kulturelle Erbe der Pontosgriechen umfasst neben der Sprache auch die Musik, Tanz und traditionelle Kleidung. Die Musik der Pontosgriechen enthält oft melancholische Klänge und wird mit traditionellen Instrumenten wie dem Tulum (einer Art Dudelsack) begleitet.
In den letzten Jahrzehnten ist eine gewisse Wiederbelebung der pontischen Kultur zu verzeichnen, sowohl in der Türkei als auch in der Diaspora. Es gibt Bemühungen, die Sprache und kulturellen Traditionen zu bewahren und weiterzugeben. Einige Pontosgriechen haben ihre kulturelle Identität wiederentdeckt und nehmen an Festivals, Tanzgruppen und Kulturveranstaltungen teil.
Obwohl die Pontosgriechen weiterhin eine ethnische Minderheit in der Türkei sind, leben viele von ihnen heute hauptsächlich in Griechenland und anderen westlichen Ländern. Die Beziehungen zwischen der Türkei und Griechenland sowie zwischen den beiden Gemeinschaften sind immer noch von Spannungen und politischen Konflikten geprägt.
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