Ein Polder ist ein von Menschenhand geschaffenes Landgebiet, das durch Deiche oder Dämme vom umliegenden Gewässer abgetrennt ist. Es handelt sich meist um niedrig gelegene Gebiete in der Nähe von Küsten oder Flussmündungen, die ansonsten häufig von Hochwasser oder Überschwemmungen betroffen wären.
Der Zweck eines Polders besteht darin, das Land vor Überflutungen zu schützen und eine effiziente Nutzung für landwirtschaftliche Zwecke oder Siedlungsgebiete zu ermöglichen. Durch das Ableiten oder Pumpen von Wasser können Polder trockengelegt oder aber bewässert werden, um die Bedingungen für bestimmte landwirtschaftliche Nutzungen zu optimieren.
Polder sind vor allem in den Niederlanden bekannt, wo sie eine wichtige Rolle bei der Gewinnung von Land aus dem Meer spielen. Die Niederlande sind für ihre technische Expertise im Bereich des Wasserbaus und des Poldermanagements weltweit anerkannt. Dort wurden im Laufe der Jahrhunderte zahlreiche Polderprojekte umgesetzt, um wertvolles Land zu gewinnen und vor Überschwemmungen zu schützen.
Polder sind jedoch nicht auf die Niederlande beschränkt. Sie kommen auch in anderen Küstenregionen und in Flussmündungen weltweit vor, wie zum Beispiel im Mekong-Delta in Vietnam oder im Marais Poitevin in Frankreich.
Die Nutzung von Poldern hat sowohl Vor- als auch Nachteile. Einerseits ermöglichen sie die Erschließung von fruchtbarem Land für die Landwirtschaft und schützen vor Überschwemmungen. Andererseits können Polder zu ökologischen Beeinträchtigungen führen, da sie natürliche Überschwemmungsgebiete und damit Lebensräume für Tiere und Pflanzen zerstören. Zudem erfordern Polder eine aufwändige technische Infrastruktur und regelmäßige Wartungsarbeiten, um den Schutz vor Überflutungen aufrechtzuerhalten.
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