Was ist piritramid?
Piritramid
Piritramid ist ein stark wirksames synthetisches Opioid-Analgetikum, das zur Behandlung starker Schmerzen eingesetzt wird. Es gehört zur chemischen Klasse der Diphenylpropylamine.
Anwendungsgebiete:
- Piritramid wird hauptsächlich zur Behandlung postoperativer Schmerzen, Tumorschmerzen und anderen Formen starker Schmerzen verwendet, bei denen andere Schmerzmittel nicht ausreichend wirksam sind.
- Es kann auch zur Prämedikation vor Operationen eingesetzt werden.
Wirkmechanismus:
- Piritramid wirkt primär als Agonist an den µ-Opioidrezeptoren im Gehirn und Rückenmark. Diese Rezeptoren spielen eine zentrale Rolle bei der Schmerzmodulation. Durch die Aktivierung dieser Rezeptoren wird die Schmerzweiterleitung gehemmt und die Schmerzwahrnehmung reduziert.
Verabreichung:
- Piritramid wird üblicherweise intravenös (i.v.) oder intramuskulär (i.m.) verabreicht.
- Die Dosierung ist individuell anzupassen und hängt von der Stärke der Schmerzen, dem Allgemeinzustand des Patienten und seiner Reaktion auf das Medikament ab.
Nebenwirkungen:
- Wie bei anderen Opioiden können Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung, Schwindel, Sedierung, Atemdepression und Euphorie auftreten.
- Bei längerer Anwendung kann es zur Entwicklung von Toleranz und Abhängigkeit kommen.
- Atemdepression ist eine der schwerwiegendsten Nebenwirkungen, die lebensbedrohlich sein kann.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen:
- Piritramid sollte mit Vorsicht bei Patienten mit Atemwegserkrankungen, Leber- oder Nierenfunktionsstörungen, Kopfverletzungen, erhöhtem Hirndruck oder Krampfleiden angewendet werden.
- Die gleichzeitige Anwendung von Piritramid mit anderen zentral dämpfenden Substanzen (z.B. Alkohol, Benzodiazepine) kann die atemdepressive Wirkung verstärken.
- Während der Schwangerschaft und Stillzeit sollte Piritramid nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung eingesetzt werden.
Abhängigkeit und Entzug:
- Die längere Anwendung von Piritramid kann zur Entwicklung von physischer und psychischer Abhängigkeit führen.
- Bei abruptem Absetzen nach längerer Anwendung können Entzugserscheinungen auftreten, wie z.B. Unruhe, Angstzustände, Muskelkrämpfe, Schwitzen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Daher sollte das Absetzen von Piritramid schrittweise erfolgen.
Wechselwirkungen:
- Piritramid kann mit verschiedenen anderen Medikamenten interagieren, einschließlich anderer Opioide, Sedativa, Muskelrelaxantien und Antidepressiva.
Wichtige Themen: