Was ist oberleitung?

Eine Oberleitung ist eine Anlage zur Stromversorgung und -übertragung in der Elektro- und Hybridtechnologie im Schienenverkehr. Sie besteht aus einer Reihe von Fahrdrahtseilen, die über der Schienenstrecke angebracht sind und mit Strom versorgt werden. Oberleitungen ermöglichen den elektrisch betriebenen Zügen die direkte Abnahme von elektrischer Energie über Stromabnehmer, die an den Triebfahrzeugen befestigt sind.

Die Stromversorgung erfolgt entweder über eine einzige Leitung oder eine Doppelleitung. Bei einer einzigen Leitung handelt es sich um eine unausgewogene Zweidrahtleitung, bei der der Rückleiter über die Gleise und die Schienenräder des Zuges verläuft. Bei einer Doppelleitung sind zwei Fahrdrahtseile vorhanden, wobei eines für die Versorgung mit Energie und das andere als Rückleitung dient.

Die Oberleitungen können an Masten oder speziellen Fahrleitungsbrücken befestigt sein, um die notwendige Höhe über der Schienenoberkante zu gewährleisten. Die Energiezufuhr erfolgt normalerweise über Unterwerke, die den Wechselstrom in die erforderliche Spannung und Frequenz umwandeln.

Oberleitungen sind in vielen Ländern weltweit üblich, insbesondere in den S-Bahn-, Intercity- und Hochgeschwindigkeitszügen. Sie bieten den Vorteil, dass sie umweltfreundlicher sind als dieselbetriebene Züge und eine effiziente Energieübertragung ermöglichen.

Es gibt jedoch auch einige Nachteile von Oberleitungen, wie z.B. Kosten für den Bau und die Wartung, die Einschränkung der Streckenführung auf elektrifizierten Strecken und die Begrenzung der Geschwindigkeiten aufgrund des Gewichts der Stromabnehmer.

In den letzten Jahren wurden auch alternative Technologien wie Akkumulatoren und Brennstoffzellen entwickelt, um den Energiebedarf von Zügen zu decken. Diese Systeme können unabhängig von Oberleitungen betrieben werden und bieten einige Vorteile in Bezug auf Flexibilität und Umweltverträglichkeit.

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