Meroe war eine antike Stadt im heutigen Sudan. Sie war die Hauptstadt des meroitischen Königreichs, das von etwa 800 v. Chr. bis 350 n. Chr. bestand.
Die Stadt Meroe befand sich am östlichen Ufer des Nils, rund 200 Kilometer nordöstlich von Khartoum. Sie war ein wichtiges politisches und wirtschaftliches Zentrum und besaß eine blühende Landwirtschaft, insbesondere im Anbau von Getreide und Baumwolle. Meroe profitierte auch vom Handel mit Gold, Elfenbein und Sklaven.
Die Stadt war für ihre beeindruckende Architektur bekannt, insbesondere für ihre zahlreichen Pyramiden. Diese unterscheiden sich von den ägyptischen Pyramiden, da sie steilere Wände und eine schmaler zulaufende Spitze haben. Die Pyramiden von Meroe sind heute ein beliebtes Touristenziel.
Das meroitische Königreich war Teil der kuschitischen Zivilisation, die eine beispiellose kulturelle Vielfalt entwickelte. Die meroitische Schrift, eine eigenständige Schriftsystem, wurde verwendet, um die meroitische Sprache, eine afroasiatische Sprache, zu schreiben. Die Schrift und die Sprache sind jedoch bis heute nicht vollständig entziffert worden.
Um 350 n. Chr. eroberte das Königreich von Aksum (heutiges Äthiopien) das meroitische Königreich und Meroe wurde allmählich aufgegeben. Die genauen Gründe für den Zusammenbruch des Königreichs sind nicht bekannt, aber Faktoren wie der Rückgang des Handels und Umweltveränderungen werden oft diskutiert.
Heute sind die Ruinen von Meroe ein UNESCO-Weltkulturerbe und ziehen viele Besucher an, die die beeindruckende Geschichte und die einzigartigen archäologischen Überreste erkunden möchten.
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