Mausmakis
Mausmakis (Microcebus) sind eine Gattung der Primaten aus der Familie der Zwergmakis (Cheirogaleidae). Sie sind die kleinsten Primaten der Welt und kommen ausschließlich auf der Insel Madagaskar vor.
Merkmale
- Größe: Mausmakis sind sehr klein, mit einer Kopf-Rumpf-Länge von etwa 9 bis 10 Zentimetern und einem Gewicht zwischen 30 und 100 Gramm, abhängig von der Art.
- Aussehen: Sie haben große Augen, kurze Schnauzen und relativ große Ohren. Ihr Fell ist meist rötlich-braun oder graubraun, wobei die Unterseite heller gefärbt ist.
- Schwanz: Ihr Schwanz ist länger als der Körper und dient zur Balance beim Klettern.
Lebensweise
- Verbreitung und Habitat: Mausmakis sind auf ganz Madagaskar verbreitet und leben in verschiedenen Waldtypen, von Regenwäldern bis zu Trockenwäldern.
- Ernährung: Sie sind Allesfresser, ernähren sich aber hauptsächlich von Insekten, Früchten, Blüten, Nektar und kleinen Wirbeltieren.
- Aktivität: Die meisten Mausmaki-Arten sind nachtaktiv und verbringen den Tag in Baumhöhlen, Blätternestern oder Erdhöhlen.
- Sozialverhalten: Das Sozialverhalten variiert zwischen den Arten. Einige leben einzelgängerisch, andere in kleinen Gruppen.
- Winterschlaf/Torpor: Einige Arten fallen in der Trockenzeit in einen Torpor (Starrezustand) oder Winterschlaf, um Energie zu sparen.
Fortpflanzung
- Tragzeit: Die Tragzeit beträgt etwa 60 Tage.
- Nachwuchs: Weibchen bringen meist 1 bis 3 Junge zur Welt.
- Entwicklung: Die Jungtiere werden etwa 2 Monate lang gesäugt und erreichen die Geschlechtsreife mit etwa einem Jahr.
Bedrohung
- Lebensraumverlust: Die Zerstörung ihres Lebensraums durch Abholzung und Brandrodung stellt die größte Bedrohung für Mausmakis dar.
- Bejagung: Einige Arten werden auch gejagt.
- IUCN-Status: Viele Arten werden von der IUCN (International Union for Conservation of Nature) als gefährdet oder stark gefährdet eingestuft.
Systematik
Es gibt über 20 anerkannte Mausmaki-Arten, die sich genetisch und morphologisch unterscheiden. Die Systematik ist jedoch noch nicht vollständig geklärt und wird laufend überarbeitet. Zu den bekanntesten Arten gehören:
- Berthe-Mausmaki (Microcebus berthae)
- Goodman-Mausmaki (Microcebus lehilahytsara)
- Roter Mausmaki (Microcebus rufus)
- Grauer Mausmaki (Microcebus murinus)