Was ist mannit?

Mannit (Mannitol)

Mannit, auch Mannitol genannt, ist ein Zuckeralkohol (Polyol), der in vielen Pflanzen, Pilzen und Algen vorkommt. Es wird synthetisch in großem Maßstab hergestellt. Es hat verschiedene Anwendungen in der Medizin und der Lebensmittelindustrie.

Chemische Eigenschaften:

  • Formel: C6H14O6
  • Molekulare Masse: 182.17 g/mol
  • Aussehen: Weißes, kristallines Pulver
  • Löslichkeit: Löslich in Wasser, schwer löslich in Ethanol.

Verwendung:

  • Medizinisch:

    • Als osmotisches Diuretikum zur Reduktion des Hirndrucks und des Augeninnendrucks (siehe: https://de.wikiwhat.page/kavramlar/Osmotische%20Diurese).
    • Zur Förderung der Ausscheidung von Giftstoffen über die Nieren.
    • Als Trägersubstanz für einige Medikamente.
    • Bei der Messung der glomerulären Filtrationsrate (GFR) in der Nierenfunktionsdiagnostik.
  • Lebensmittelindustrie:

    • Als Süßstoff, besonders für Diabetiker geeignet, da es einen geringeren Einfluss auf den Blutzuckerspiegel hat. Es hat etwa 60% der Süßkraft von Saccharose.
    • Als Füllstoff in zuckerfreien Produkten.
    • Als Trennmittel für Kaugummi.
    • Als Feuchthaltemittel.
  • Sonstige Anwendungen:

    • In der Kunststoffindustrie zur Herstellung von Harzen.
    • Als Bestandteil in einigen Sprengstoffen.

Nebenwirkungen & Vorsichtsmaßnahmen:

  • Bei zu hoher Dosierung oder schneller Infusion kann es zu Elektrolytstörungen, Dehydration, Übelkeit, Erbrechen und Kopfschmerzen kommen.
  • Kontraindiziert bei Anurie (fehlender Urinproduktion aufgrund von Nierenversagen), schwerer Herzinsuffizienz und Lungenödem.
  • Vorsicht bei Patienten mit bestehenden Elektrolytstörungen oder Nierenerkrankungen.
  • Kann bei empfindlichen Personen abführend wirken, wenn es in großen Mengen konsumiert wird (siehe: https://de.wikiwhat.page/kavramlar/Abführmittel).

Wirkmechanismus (Medizin):

Mannit ist osmotisch aktiv und wird nach intravenöser Verabreichung in der Niere filtriert, aber nur in geringem Maße reabsorbiert. Dadurch erhöht es die Osmolarität des Tubuluslumens und reduziert die Wasserresorption, was zu einer erhöhten Urinausscheidung führt. Im Gehirn zieht Mannit Wasser aus dem Hirngewebe in die Blutgefäße, wodurch der Hirndruck gesenkt wird. Die gleiche Wirkung tritt im Auge auf, wodurch der Augeninnendruck gesenkt werden kann.

Hinweis: Die Anwendung von Mannit sollte immer unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.