Was ist malinche?

Die Malinche, auch bekannt als La Malinche oder Doña Marina, war eine junge indigene Frau aus Mexiko, die während der Eroberung durch die Spanier im 16. Jahrhundert eine wichtige Rolle spielte.

Malinche wurde in den 1500er Jahren als Sklavin geboren und an die Mayas verkauft. Später wurde sie dem aztekischen König als Geschenk übergeben, wo sie die Sprachen Nahuatl und Maya erlernte. Als Hernán Cortés und die spanischen Eroberer in Mexiko ankamen, wurde Malinche als Übersetzerin und Dolmetscherin eingesetzt, da sie sowohl die indigene Sprache als auch Spanisch beherrschte.

Malinche spielte eine entscheidende Rolle bei der Verhandlung zwischen den Spaniern und den indigenen Völkern, da sie als Vermittlerin fungierte und Cortés mit Informationen über die politischen und kulturellen Strukturen der indigenen Völker versorgte. Sie wurde auch als seine Geliebte betrachtet und gebar ihm einen Sohn.

Die Rolle von Malinche ist jedoch umstritten. Einige sehen sie als Verräterin des indigenen Volkes, da sie den Spaniern bei der Eroberung half. Andere betrachten sie als Opfer, das gezwungen war, sich den Spaniern anzuschließen, um ihre eigene Sicherheit zu gewährleisten.

Heutzutage hat sich das Bild von Malinche gewandelt. Viele sehen sie als symbolische Figur der kulturellen Vermischung und als ein Beispiel für die Komplexität der historischen Ereignisse während der Eroberung. Sie wird sowohl als Heldin als auch als Verräterin betrachtet und bleibt eine kontroverse Figur in der mexikanischen Geschichte.