Was ist lombardkredit?

Lombardkredit – Informationen

Ein Lombardkredit (auch Beleihungskredit) ist ein kurz- bis mittelfristiger Kredit, der durch bewegliche Sicherheiten gedeckt wird. Der Kreditnehmer verpfändet werthaltige Gegenstände (die sogenannten Lombardien) an den Kreditgeber, um im Gegenzug einen Kredit zu erhalten.

Wesentliche Merkmale:

  • Sicherheiten: Im Gegensatz zu einem Blankokredit, der ohne Sicherheiten vergeben wird, benötigt der Lombardkredit werthaltige Sicherheiten. Typische Lombardien sind:

    • Wertpapiere: <a href="https://de.wikiwhat.page/kavramlar/Wertpapiere">Aktien</a>, <a href="https://de.wikiwhat.page/kavramlar/Anleihen">Anleihen</a>, Fondsanteile
    • Edelmetalle: <a href="https://de.wikiwhat.page/kavramlar/Gold">Gold</a>, Silber, Platin
    • Bankguthaben: Festgeldkonten, Sparguthaben
    • Sonstige bewegliche Sachen: Kunstgegenstände, Schmuck, hochwertige Sammlungen
  • Beleihungswert: Der Kreditbetrag ist geringer als der Wert der Sicherheit. Der Beleihungswert ist der Prozentsatz des Marktwertes der Sicherheit, der als Kredit vergeben wird. Dieser Prozentsatz variiert je nach Art der Sicherheit und Risikobeurteilung des Kreditgebers.

  • Zinsen: Die Zinsen für einen Lombardkredit sind in der Regel höher als bei Krediten mit dinglicher Sicherheit (z.B. Hypothek), da die Sicherheiten als weniger wertbeständig gelten können.

  • Laufzeit: Lombardkredite sind meist kurz- bis mittelfristig angelegt.

  • Verwertung der Sicherheit: Kann der Kreditnehmer den Kredit nicht zurückzahlen, ist der Kreditgeber berechtigt, die Sicherheit zu verwerten (z.B. durch Verkauf), um seine Forderungen zu decken.

Vorteile:

  • Schnelle Verfügbarkeit von Kapital: Da die Prüfung der Sicherheiten meist schneller geht als bei anderen Kreditformen, ist das Kapital oft schnell verfügbar.
  • Flexibilität: Die Laufzeit und Höhe des Kredits können oft flexibler gestaltet werden als bei anderen Kreditarten.
  • Keine Beeinträchtigung der Bonität: Bei ordnungsgemäßer Rückzahlung wird die Bonität des Kreditnehmers nicht beeinträchtigt.

Nachteile:

  • Höhere Zinsen: Im Vergleich zu anderen Kreditarten sind die Zinsen oft höher.
  • Verlust der Sicherheit: Bei Zahlungsunfähigkeit droht der Verlust der verpfändeten Sicherheit.
  • Beleihungswert: Nur ein Teil des Wertes der Sicherheit kann als Kredit genutzt werden.

Einsatzgebiete:

  • Überbrückung kurzfristiger Liquiditätsengpässe: Unternehmen oder Privatpersonen können mit einem Lombardkredit kurzfristige finanzielle Schwierigkeiten überbrücken.
  • Finanzierung von Investitionen: Der Lombardkredit kann zur Finanzierung von Investitionen genutzt werden, ohne bestehende Vermögenswerte veräußern zu müssen.
  • Spekulationsgeschäfte: Risikoaffine Anleger nutzen Lombardkredite zur Hebelung von Spekulationsgeschäften (jedoch mit entsprechend hohem Risiko).

Zusammenfassend lässt sich sagen: Der Lombardkredit ist eine flexible Finanzierungsform, die durch die Verpfändung von beweglichen Sicherheiten ermöglicht wird. Er eignet sich vor allem zur Überbrückung kurzfristiger Liquiditätsengpässe oder zur Finanzierung von Investitionen, birgt aber auch Risiken, insbesondere den Verlust der Sicherheit bei Zahlungsunfähigkeit.