Was ist leviten?

Leviten

Die Leviten (hebräisch לֵוִי, lēwî) sind ein Stamm Israels, der im Alten Testament der Bibel eine besondere religiöse Funktion innehatte. Sie stammten von Levi ab, einem der zwölf Söhne Jakobs.

  • Abstammung und Rolle: Die Leviten waren nicht wie die anderen Stämme Israels mit eigenem Landbesitz ausgestattet. Stattdessen waren sie für den Dienst im Heiligtum zuständig, später im Tempel in Jerusalem. Zu ihren Aufgaben gehörten die Wartung des Tempels, die musikalische Begleitung der Gottesdienste, der Schutz des Tempelbereichs und die Unterstützung der Priester (die Aaroniden, Nachkommen Aarons, des Bruders Moses).

  • Aufgaben: Ihre Aufgaben waren vielfältig und umfassten:

    • Tempeldienst: Reinigung, Instandhaltung, Bewachung.
    • Musik: Leviten spielten eine wichtige Rolle in der Musik im Tempel.
    • Unterricht: Sie lehrten das Volk das Gesetz Gottes.
    • Gerichtsbarkeit: In einigen Fällen waren sie auch an der Rechtsprechung beteiligt.
    • Zehnten: Die Leviten lebten von den Zehnten, die das Volk abgab.
  • Die Aaroniden: Innerhalb des Stammes Levi gab es eine besondere Gruppe, die Aaroniden. Sie stammten von Aaron ab und waren als Priester für die Opfer zuständig. Nur Aaroniden durften die heiligen Geräte berühren und das Allerheiligste im Tempel betreten.

  • Bedeutung: Die Leviten spielten eine zentrale Rolle im religiösen Leben Israels. Sie trugen zur Aufrechterhaltung des Kultes bei und dienten als Mittler zwischen Gott und dem Volk. Ihre Rolle veränderte sich nach der Zerstörung des Zweiten Tempels im Jahr 70 n. Chr. jedoch grundlegend.

  • Heutige Bedeutung: In einigen jüdischen Gemeinden gibt es noch heute Personen, die sich als Leviten identifizieren. Ihnen werden bestimmte Ehrungen zuteil, beispielsweise bei der Toralesung in der Synagoge. Jedoch haben sie keine priesterliche Funktion mehr. Die Tradition des Zehnten wird nicht mehr praktiziert, da es keinen Tempel mehr gibt.