Was ist kemenate?

Kemenate

Eine Kemenate (auch Kemenetz) ist im mittelalterlichen Burgenbau ein beheizbarer Raum, der oft als Frauengemach diente. Der Begriff leitet sich vom lateinischen caminata (beheizter Raum mit Kamin) ab.

Funktion und Merkmale:

  • Beheizbarkeit: Das wesentliche Merkmal einer Kemenate war die Möglichkeit, sie zu beheizen. Dies wurde meist durch einen Kamin, manchmal auch durch einen Hypokaust (Fußbodenheizung) realisiert.
  • Frauenbereich: Die Kemenate wurde häufig als Rückzugsort für die Burgfrau und ihre Gesellschafterinnen genutzt. Hier konnten sie Handarbeiten verrichten, lesen, sich unterhalten oder einfach ungestört sein. Dies ist jedoch nicht die einzige Funktion; sie konnte auch als Schlafraum für den Burgherrn oder als Gästezimmer dienen.
  • Lage: Kemenaten befanden sich meist in den höher gelegenen Stockwerken einer Burg, da die Wärme dort besser gehalten wurde.
  • Bauweise: Sie waren in der Regel massiv gebaut und verfügten über Fenster, die jedoch oft klein und mit Butzenscheiben versehen waren.
  • Sicherheit: Die Kemenate konnte im Falle eines Angriffs auch als sicherer Zufluchtsort dienen.

Bedeutung:

Die Kemenate war ein wichtiger Bestandteil mittelalterlicher Burgen und zeugt vom Bedürfnis nach Komfort und Privatsphäre, auch innerhalb einer stark befestigten Anlage. Die Existenz einer Kemenate weist auf einen gewissen Wohlstand und eine gehobene Lebensweise der Bewohner hin.

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