Kalām ist ein Begriff aus dem islamischen Denken und bezieht sich auf die theologische Disziplin des rationalen Diskurses. Es wurde entwickelt, um die Glaubensgrundsätze des Islam zu erklären und zu verteidigen, insbesondere gegenüber anderen Religionen oder philosophischen Strömungen.
Die Ursprünge des kalām reichen bis zur frühislamischen Zeit zurück, als Muslime begannen, theologische Fragen zu diskutieren und zu debattieren. In dieser Zeit wurden verschiedene Schulen des kalām gegründet, von denen einige bis heute existieren. Zu den bekanntesten Schulen gehören die Mu'tazila, die Ash'ariyya und die Maturidiyya.
Das kalām verwendet rationale Argumentation und Logik, um verschiedene theologische Fragen zu behandeln, wie die Natur Gottes, die Vorherbestimmung, die Schöpfung und das Verhältnis zwischen Glauben und Vernunft. Es zielt darauf ab, die Einheit Gottes zu bewahren und das Verständnis des Islam zu vertiefen.
Im Laufe der Geschichte haben sich verschiedene Kontroversen und Debatten innerhalb des kalām entwickelt, sowohl innerhalb der muslimischen Gemeinschaft als auch zwischen Muslimen und Nicht-Muslimen. Diese Debatten haben dazu beigetragen, das theologische Denken im Islam weiterzuentwickeln und verschiedene Interpretationen zu fördern.
Heutzutage bleibt kalām eine wichtige Disziplin des islamischen Denkens, die sowohl von Gelehrten als auch von Laien weiterhin studiert wird. Es stellt eine Brücke zwischen Glaube und Vernunft dar und trägt dazu bei, das Verständnis und die Verteidigung des Islam zu fördern.
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