Was ist jungtürken?

Die Jungtürken waren eine politische Bewegung, die Ende des 19. Jahrhunderts in der Osmanischen Reich entstanden ist. Ihre Mitglieder waren vor allem junge gebildete Türken, die sich gegen die herrschende konservative und autokratische Herrschaftsstruktur des Osmanischen Reiches wandten.

Die Jungtürken strebten nach Modernisierung, Demokratisierung und Säkularisierung des Osmanischen Reiches. Sie forderten eine Verfassung, Gleichberechtigung für alle Nationalitäten im Reich und den Schutz der Menschenrechte. Ihr Hauptziel war es, das Osmanische Reich in ein modernes Nationalstaatssystem umzugestalten.

Die Bewegung gewann an Popularität und Einfluss, insbesondere unter den gebildeten Schichten der osmanischen Gesellschaft. Sie organisierten sich und verbreiteten ihre Ideen unter anderem durch Zeitungen und politische Clubs. Viele ihrer Mitglieder waren zudem in der Armee oder im Bildungswesen tätig.

1908 wurde schließlich die Zweite Verfassungserklärung erlassen, die den Jungtürken großen Einfluss und politische Macht verschaffte. Sie bildeten eine parlamentarische Partei namens Komitee für Einheit und Fortschritt (KEP) und dominierten fortan die politische Szene im Osmanischen Reich.

Allerdings spaltete sich die Bewegung in verschiedene politische Richtungen auf, vor allem zwischen den gemäßigten und radikalen Kräften. Nach dem Ersten Weltkrieg und dem Zusammenbruch des Osmanischen Reiches verschwand die Bewegung weitgehend von der politischen Bühne. Einige ihrer Ideen und Prinzipien wurden jedoch in der Republik Türkei von Kemal Atatürk aufgegriffen und umgesetzt.