Was ist jugendwerkhof?

Ein Jugendwerkhof ist eine spezielle Einrichtung, die in der DDR und auch in anderen sozialistischen Ländern existierte. Der Zweck der Jugendwerkhöfe war die Umerziehung und Disziplinierung von Kindern und Jugendlichen, die als "abweichend" oder "schwierig" galten. Sie wurden als alternative Jugendhilfeeinrichtungen betrachtet, die als Teil des sozialistischen Erziehungs- und Bildungssystems fungierten.

Die Jugendwerkhöfe nahmen hauptsächlich Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren auf, jedoch wurden auch jüngere Kinder dort untergebracht. Die meisten Jugendlichen wurden gegen ihren Willen in die Jugendwerkhöfe geschickt, entweder auf Anordnung der Eltern, der Schule oder der Jugendhilfebehörde. Die Gründe für die Einweisung waren oft Verhaltensprobleme, Schulversagen oder soziale Auffälligkeiten.

Im Jugendwerkhof wurden den Jugendlichen strenge Regeln auferlegt und sie wurden einem strukturierten Tagesablauf unterzogen. Der Schwerpunkt lag auf körperlicher Arbeit und militärischer Ausbildung, um die sozialistischen Werte von Disziplin, Gemeinschaftssinn und Arbeitsmoral zu vermitteln. Darüber hinaus wurde versucht, die politische und ideologische Indoktrination zu verstärken, um die Jugendlichen zu überzeugten Anhängern des sozialistischen Systems zu machen.

Die Bedingungen in den Jugendwerkhöfen waren oft hart und die Jugendlichen wurden oft physisch und psychisch diszipliniert. Sie hatten nur begrenzten Kontakt zur Außenwelt, durften keine persönlichen Besitztümer behalten und mussten oft lange Arbeitszeiten absolvieren. Es gab auch Fälle von Misshandlungen und Gewalt durch das Personal.

Nach dem Zusammenbruch der DDR im Jahr 1990 wurden die Jugendwerkhöfe geschlossen und als inhuman und menschenrechtsverletzend verurteilt. Viele ehemalige Insassen kämpfen noch heute mit den psychischen und emotionalen Folgen ihrer Erfahrungen in den Jugendwerkhöfen.

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