Das Jerusalem-Syndrom ist eine psychiatrische Erkrankung, die bei Personen auftritt, die Jerusalem besuchen und dort eine religiöse oder spirituelle Krise erleben. Es wurde erstmals in den 1930er Jahren von Heinz Herman in seiner Arbeit über psychotische Störungen beschrieben. Das Syndrom wurde jedoch erst in den 1980er Jahren in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt.
Menschen, die am Jerusalem-Syndrom leiden, weisen unterschiedliche Symptome auf, darunter religiöse und messianische Wahnideen, Halluzinationen, Verhaltensänderungen und seltsames Verhalten. Die Betroffenen können glauben, dass sie religiöse Persönlichkeiten sind oder göttliche Botschaften erhalten haben. Oft versuchen sie, rituelle Handlungen oder Gebete auszuführen, manchmal sogar in der Öffentlichkeit.
Obwohl das Jerusalem-Syndrom bei allen Religionen auftreten kann, sind die meisten Betroffenen Juden, Christen oder Muslime. Die genauen Ursachen der Erkrankung sind nicht bekannt, aber es wird vermutet, dass religiöse Übererregung, psychologischer Stress oder persönliche Krisen eine Rolle spielen könnten.
Die Behandlung des Jerusalem-Syndroms umfasst oft die Einweisung in psychiatrische Einrichtungen und die Verabreichung von Medikamenten. In einigen Fällen kann die Heimreise des Betroffenen dazu beitragen, dass sich die Symptome wieder normalisieren.
Es ist wichtig anzumerken, dass das Jerusalem-Syndrom eine seltene Erkrankung ist, die nur eine kleine Anzahl von Menschen betrifft. Die meisten Besucher Jerusalems erleben keinerlei psychische Probleme während ihres Aufenthalts.
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