Was ist intersektionalität?

Intersektionalität ist ein Konzept, das auf die Erkenntnis hinweist, dass individuelle Erfahrungen von Diskriminierung und Unterdrückung oft auf der Basis mehrerer miteinander verflochtener sozialer Identitäten, wie zum Beispiel Geschlecht, Rasse, Klasse, sexuelle Orientierung, Religion oder Behinderung, beeinflusst werden. Das Konzept der Intersektionalität wurde von der Rechtsprofessorin Kimberlé Crenshaw in den 1980er Jahren eingeführt und hat seitdem an Bedeutung gewonnen, um komplexe Formen der Diskriminierung zu erklären.

Intersektionalität betont, dass Diskriminierung viel mehr als nur das Ergebnis einer einzigen sozialen Identität ist. Individuen können aufgrund verschiedener Faktoren gleichzeitig Diskriminierung erleben, sodass sich die Auswirkungen von Diskriminierung nicht einfach aufaddieren, sondern sich gegenseitig verstärken können. Zum Beispiel kann eine schwarze Frau aufgrund ihrer Geschlechts- und Rassenzugehörigkeit mit einzigartigen Formen der Diskriminierung konfrontiert sein, die von denen, die schwarze Männer oder weiße Frauen erfahren, abweichen.

Das Konzept der Intersektionalität wird in verschiedenen Bereichen wie Feminismus, Rassismusstudien, Queer Studies und postkolonialen Studien angewendet. Es ermöglicht eine differenziertere Analyse und Anerkennung der Vielschichtigkeit von Unterdrückung und Diskriminierung. Indem es verschiedene soziale Identitäten und deren Wechselwirkungen berücksichtigt, trägt das Konzept der Intersektionalität dazu bei, Ungerechtigkeit besser wahrzunehmen und eine solidarische und inklusive Gesellschaft anzustreben.