Inkunabel ist ein Begriff, der in der Buchdruckgeschichte verwendet wird, um Druckwerke zu bezeichnen, die in den ersten Jahrzehnten nach der Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Metalllettern zwischen 1450 und 1500 entstanden sind. Der Begriff stammt vom lateinischen Wort "incunabula", was so viel wie "Wiege" bedeutet und auf die Frühzeit des Buchdrucks hinweist.
Inkunabeln sind in der Regel auf Papier gedruckt, da zu dieser Zeit die Verwendung von Pergament oder Papyrus für Druckwerke zurückging. Sie zeichnen sich durch verschiedene Merkmale aus, die auf die frühe Entwicklung des Buchdrucks hinweisen, wie zum Beispiel die Verwendung von gotischen Schriftarten, die häufige Verwendung von Initialen und Illustrationen per Handkolorierung sowie das Fehlen von Titelseiten.
Inkunabeln decken eine Vielzahl von Themen ab, darunter religiöse Texte wie die Bibel, liturgische Werke und Predigten, aber auch wissenschaftliche und philosophische Schriften, literarische Werke, historische Texte und politische Schriften. Sie wurden in verschiedenen europäischen Ländern gedruckt, insbesondere in Deutschland, Italien und Frankreich.
Inkunabeln sind heute sehr selten und werden als wichtige historische und kulturelle Artefakte betrachtet. Viele Bibliotheken, Archive und Museen haben spezielle Abteilungen für Inkunabeln eingerichtet, um sie zu bewahren und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Aufgrund ihres Seltenheitswertes haben Inkunabeln oft einen hohen Sammlerwert und werden bei Auktionen und im Antiquariatsmarkt gehandelt.
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