Was ist ikonoklasmus?

Ikonoklasmus ist ein Begriff, der sich auf die Zerstörung, Entfernung oder Ablehnung von religiösen oder kulturellen Bildern bezieht. Das Wort stammt aus dem Griechischen und bedeutet wörtlich "Bildbrechen".

Historisch betrachtet ist Ikonoklasmus vor allem im Zusammenhang mit der religiösen Auseinandersetzung im byzantinischen Reich im 8. und 9. Jahrhundert bekannt. Ein Teil der christlichen Bevölkerung betrachtete die Verehrung von Bildern als Götzendienst und somit als Verstoß gegen den monotheistischen Glauben. Diese Ikonoklasten, auch Bilderstürmer genannt, begannen religiöse Ikonen, Statuen und andere bildliche Darstellungen zu zerstören oder zu entfernen.

Im Laufe der Geschichte gab es aber auch andere Formen und Anlässe von Ikonoklasmus. Zum Beispiel wurden während der Reformation im 16. Jahrhundert in einigen protestantischen Ländern Kirchen und Klöster geplündert und religiöse Kunstwerke zerstört, da sie als Symbol für die korrupte katholische Kirche angesehen wurden.

Heutzutage ist Ikonoklasmus immer noch ein aktuelles Thema, zum Beispiel im Zusammenhang mit dem militanten Islamismus. In einigen extremistischen islamischen Gruppen wird die Zerstörung von religiösen Bildern und Denkmälern als eine Möglichkeit gesehen, falsche Anbetung und Götzendienst zu bekämpfen.

Ikonoklasmus kann auch außerhalb des religiösen Kontexts auftreten. In politischen Konflikten, wie zum Beispiel während des Arabischen Frühlings 2011, wurden Statuen und Denkmäler von politischen Führern zerstört, um ihre Ablehnung und den Widerstand gegen das herrschende Regime zu demonstrieren.

Insgesamt ist Ikonoklasmus ein Phänomen, das verschiedene Motivationen haben kann und in verschiedenen historischen, religiösen und politischen Kontexten auftreten kann. Es handelt sich um einen Akt der Symbolik und des Protests, der oft tiefe emotionale und ideologische Spaltungen widerspiegelt.