Ein Haubarg ist ein norddeutscher Bauernhoftyp, der vor allem in Schleswig-Holstein, besonders an der Westküste, verbreitet ist. Es handelt sich um ein großes reetgedecktes Bauernhaus, das sowohl Wohn- als auch Wirtschaftsräume unter einem Dach vereint.
Der Haubarg zeichnet sich durch eine spezifische Bauweise aus, bei der das strohgedeckte Krüppelwalmdach charakteristisch ist. Dieses Dach mit seinen herunterhängenden Strohbündeln ermöglichte es den Bauern, das Gebäude bei Bedarf zu erweitern, indem sie weitere Wohn- oder Wirtschaftsräume hinzufügten. Dadurch könnte der Haubarg im Laufe der Zeit zu einem enormen Baukomplex heranwachsen.
Die Haubarge sind meist zweigeschossig und bestehen aus Holzfachwerk, das mit Ziegelsteinen ausgefacht ist. Sie haben große Eingangstüren und eine hohe Diele, die oft als Halle für verschiedene Zwecke genutzt wurde. Untypisch für einen klassischen Haubarg sind Fenster in der Vorderseite, da diese Seite starken Winden ausgesetzt ist. Stattdessen befinden sich die Fenster meist an den Seiten des Hauses.
Zu den charakteristischen Merkmalen eines Haubargs gehören auch die hohen Einfriedungsmauern, die den Hof umgeben und eine geschützte Hofanlage bilden. Dies war wichtig, um das Wohnhaus und die Wirtschaftsgebäude vor dem starken Nordseewind zu schützen.
Heute werden einige Haubarge noch landwirtschaftlich genutzt, viele wurden jedoch zu Wohnhäusern oder Ferienunterkünften umgebaut. Sie sind ein beliebtes architektonisches Wahrzeichen in Norddeutschland und eine Touristenattraktion. Es gibt auch Haubarg-Museen, in denen Besucher mehr über die Geschichte und Bedeutung dieser einzigartigen Bauernhäuser erfahren können.
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