Was ist halbeinkünfteverfahren?

Das Halbeinkünfteverfahren ist eine Methode zur Besteuerung von Einkünften aus Kapitalvermögen, insbesondere bei der Beteiligung an Kapitalgesellschaften (z.B. GmbH, AG). Es wurde in Deutschland bis 2008 angewendet.

Kernprinzip:

  • Dividenden und Gewinne aus der Veräußerung von Anteilen an Kapitalgesellschaften wurden beim Anteilseigner nur zur Hälfte mit dem individuellen Einkommensteuersatz besteuert. Die andere Hälfte war steuerfrei.
  • Im Gegenzug waren die Aufwendungen, die mit diesen Einkünften im Zusammenhang standen, ebenfalls nur zur Hälfte abzugsfähig.

Zweck:

  • Sollte die Doppelbelastung von Gewinnen (erst auf Ebene der Kapitalgesellschaft, dann auf Ebene des Anteilseigners) mildern.
  • Sollte die Attraktivität von Beteiligungen an Kapitalgesellschaften erhöhen.

Ablösung durch die Abgeltungssteuer:

Das Halbeinkünfteverfahren wurde zum 1. Januar 2009 durch die Abgeltungssteuer ersetzt. Die Abgeltungssteuer ist eine pauschale Steuer auf Kapitalerträge von 25% (zuzüglich Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer).

Wichtige Aspekte: