Was ist glockenbecherkultur?

Die Glockenbecherkultur ist eine archäologische Kultur, die während der Kupferzeit und frühen Bronzezeit in Europa existierte. Sie ist nach den charakteristischen Glockenbechern benannt, die in den Gräbern dieser Kultur gefunden wurden.

Die Glockenbecherkultur tauchte erstmals um 2800 v. Chr. in der Iberischen Halbinsel und im westlichen Frankreich auf und breitete sich dann über große Teile Europas aus. Sie erstreckte sich von Portugal bis nach Dänemark und von den Niederlanden bis nach Polen.

Die Kultur zeichnet sich durch ihre bemerkenswerte Keramik aus, insbesondere die Glockenbecher, die dünnwandig und mit charakteristischen Mustern verziert waren. Die Glockenbecher wurden oft in Gräbern als Grabbeigaben gefunden.

Die Glockenbecherkultur war auch durch ihre Bestattungsrituale geprägt. Die Toten wurden in Hockergräbern beigesetzt und häufig mit Grabbeigaben wie Lanzenspitzen, Pfeilspitzen, Schmuck und Werkzeugen bestattet. Die Toten wurden oft in einer Hockstellung platziert und mit dem Gesicht nach Osten ausgerichtet.

Es gibt verschiedene Theorien über die Herkunft der Glockenbecherkultur. Einige Forscher glauben, dass sie aus dem Westen Europas stammt und sich von dort aus verbreitet hat, während andere vermuten, dass sie von der Steppe Eurasiens herkam und sich mit der einheimischen Bevölkerung vermischte.

Die Bedeutung der Glockenbecherkultur liegt darin, dass sie als eine der frühesten Kulturen angesehen wird, die Metallverarbeitung praktizierten. Die Menschen der Glockenbecherkultur begannen, Kupfer und später Bronze zu verwenden, um Waffen, Werkzeuge und Schmuck herzustellen.

Die Glockenbecherkultur endete um 2200 v. Chr. mit dem Aufkommen der schnurkeramischen Kultur in Europa. Die Gründe für den Zusammenbruch der Glockenbecherkultur sind nicht eindeutig bekannt, aber es wird vermutet, dass klimatische Veränderungen, soziale Umwälzungen oder Konflikte dazu beigetragen haben könnten.

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