Ein Gezeitenkraftwerk ist eine Form der Stromerzeugung, die die natürlichen Gezeitenbewegungen nutzt, um elektrische Energie zu erzeugen. Es basiert auf dem Prinzip der Unterschiede im Wasserstand zwischen Flut und Ebbe.
Ein Gezeitenkraftwerk besteht aus einer Barriere oder einem Deich, der eine Halbinsel oder einen Flussmündungsbereich umgibt. Durch diese Barriere fließt das Wasser während der Flut in das umschlossene Gebiet und staut sich. Bei Ebbe wird das gespeicherte Wasser dann durch Turbinen geleitet, die mit Generatoren verbunden sind, um elektrischen Strom zu erzeugen.
Es gibt zwei Arten von Gezeitenkraftwerken: eintrittsabhängige und außeneintrittsabhängige. Das eintrittsabhängige Gezeitenkraftwerk nutzt den natürlichen Tidenhub, während das außeneintrittsabhängige Gezeitenkraftwerk eine künstliche Barriere schafft, um das Wasser zu stauen.
Die Vorteile eines Gezeitenkraftwerks sind die erneuerbare Energiequelle, die Vorhersagbarkeit der Gezeitenströmungen und die geringen Umweltauswirkungen im Vergleich zu fossilen Brennstoffen. Es hat jedoch auch einige Herausforderungen wie die hohen Kosten für Bau und Wartung, begrenzte Standorte mit ausreichendem Tidenhub und Auswirkungen auf die maritime Umwelt, insbesondere auf die Fischerei.
Ein bekanntes Beispiel für ein Gezeitenkraftwerk ist das La Rance Gezeitenkraftwerk in Frankreich, das seit 1966 in Betrieb ist und eine installierte Leistung von 240 MW hat. Es ist das größte Gezeitenkraftwerk der Welt. Andere Länder wie China, Kanada und Südkorea erforschen ebenfalls den Bau von Gezeitenkraftwerken.
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