Was ist galen?

Galen von Pergamon

Galen von Pergamon (ca. 129 n. Chr. – ca. 216 n. Chr.), auch bekannt als Claudius Galenus, war ein prominenter griechischer Arzt, Chirurg und Philosoph in der Römerzeit. Er gilt als einer der einflussreichsten medizinischen Forscher der Antike. Seine Theorien beherrschten die westliche Medizin für über 1300 Jahre.

Hauptbeiträge und Konzepte:

  • Anatomie und Physiologie: Galen erweiterte das Wissen über Anatomie (vor allem durch Tiersektionen, da menschliche Dissektionen damals selten waren) und entwickelte Theorien über die Physiologie des menschlichen Körpers. Er beschrieb das Nervensystem, das Gehirn und die Funktion von Organen.

  • Humoralpathologie: Galen übernahm und erweiterte die Humoralpathologie von Hippokrates. Diese Theorie besagt, dass Gesundheit auf dem Gleichgewicht der vier Körpersäfte (Blut, Schleim, gelbe Galle und schwarze Galle) beruht. Krankheiten entstehen durch ein Ungleichgewicht dieser Säfte.

  • Pulslehre: Galen trug maßgeblich zur Entwicklung der Pulslehre bei, einer Methode zur Diagnose von Krankheiten durch die Untersuchung des Pulses. Er beschrieb verschiedene Pulsqualitäten und ihre Bedeutung.

  • Pharmakologie: Galen verfasste umfangreiche Werke zur Pharmakologie und beschrieb die Herstellung und Anwendung von Medikamenten.

  • Philosophie: Galen war auch ein bedeutender Philosoph, der ethische und erkenntnistheoretische Fragen behandelte. Er glaubte an eine teleologische Ordnung der Natur und argumentierte für die Existenz eines intelligenten Schöpfers.

Einfluss:

Galens Schriften wurden im Mittelalter ins Lateinische und Arabische übersetzt und spielten eine zentrale Rolle in der medizinischen Ausbildung und Praxis. Sein Einfluss war so groß, dass seine Theorien lange Zeit als unumstößlich galten. Erst in der Renaissance und der frühen Neuzeit begannen Wissenschaftler wie Andreas Vesalius, seine anatomischen Fehler zu korrigieren und neue Erkenntnisse zu gewinnen. Trotzdem bleibt Galen eine Schlüsselfigur in der Geschichte der Medizin.