Was ist frustrations-aggressions-hypothese?

Die Frustrations-Aggressions-Hypothese besagt, dass Frustration zu Aggression führt. Frust entsteht, wenn eine Person daran gehindert wird, ein bestimmtes Ziel zu erreichen oder ein Bedürfnis zu befriedigen. Diese Frustration kann sich dann in aggressivem Verhalten manifestieren, sei es physisch oder verbal.

Die Hypothese wurde erstmals 1939 von John Dollard und Neal Miller aufgestellt und hat seitdem in der Sozialpsychologie große Aufmerksamkeit erlangt. Sie basiert auf der Annahme, dass Aggression eine natürliche Reaktion auf Frustration ist und dass diese Emotion durch aggressive Handlungen abgebaut werden kann.

Es ist wichtig anzumerken, dass nicht alle frustrierten Individuen aggressiv werden. Die Frustrations-Aggressions-Hypothese sieht Aggression als eine von mehreren möglichen Reaktionen auf Frustration. Die Art und Weise, wie eine Person mit Frustration umgeht, kann von verschiedenen Faktoren wie Persönlichkeitsmerkmalen, sozialem Umfeld und dem Ausmaß der Frustration selbst beeinflusst werden.

Darüber hinaus wurde die ursprüngliche Hypothese im Laufe der Zeit erweitert, um zu erklären, dass Aggression nicht immer direkt gegen die Quelle der Frustration gerichtet sein muss. In einigen Fällen können frustrierte Individuen ihre Aggression auf andere Personen oder Objekte ablenken, die mit der ursprünglichen Frustration nicht direkt verbunden sind. Dies wird als Verschiebung von Aggression bezeichnet.

Die Frustrations-Aggressions-Hypothese hat wichtige Implikationen für verschiedene Bereiche wie z.B. Gewaltprävention, Konfliktlösung und psychologische Untersuchungen des menschlichen Verhaltens. Sie hilft dabei zu verstehen, welche Rolle Frustration bei aggressivem Verhalten spielt und wie diese Zusammenhänge im Alltag oder in bestimmten Situationen am Arbeitsplatz, in zwischenmenschlichen Beziehungen oder in größeren gesellschaftlichen Kontexten wirken können.

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