Was ist fragmentenstreit?

Der Fragmentsstreit war ein literarischer Streit im 18. Jahrhundert in Deutschland. Er entstand in Bezug auf die Werke des Dichters Friedrich Gottlieb Klopstock, dessen epische Dichtung "Der Messias" in Fragmenten veröffentlicht wurde.

Die Gegner des Fragmentsstils, zu denen unter anderem Johann Christoph Gottsched und Johann Joachim Winckelmann gehörten, lehnten die Verwendung von Fragmenten in der Literatur ab. Sie betrachteten einen unvollständigen Text als inakzeptabel und forderten stattdessen eine klare und vollständige Darstellung in der Literatur.

Die Befürworter des Fragmentstils, wie beispielsweise Johann Wilhelm Ludwig Gleim und Johann Georg Hamann, hielten dagegen die Bruchstückhaftigkeit und Unvollständigkeit von Fragmenten für künstlerisch ansprechend und sahen in ihnen die Möglichkeit für eine neuartige, innovative Literaturform.

Der Fragmentsstreit beeinflusste die literarische Diskussion und den Stil in der deutschen Literatur des 18. Jahrhunderts entscheidend und führte zu einer Auseinandersetzung über den Wert und die Bedeutung von Fragmenten in der Kunst.