Farinelli war der Künstlername des berühmten italienischen Kastratensängers Carlo Broschi (1705-1782). Er wurde in Andria, Italien, geboren und begann seine musikalische Ausbildung bereits im frühen Kindesalter. Aufgrund seiner außergewöhnlichen stimmlichen Begabung wurde er im Alter von 10 Jahren kastriert, um seine hohen Sopranstimme als Erwachsener zu erhalten.
Farinelli erlangte schnell Ruhm und Anerkennung in der Opernwelt. Er trat in vielen führenden europäischen Opernhäusern auf, darunter in London, Madrid, Wien und Dresden. Seine stimmliche Kontrolle, Flexibilität und Ausdruckskraft machten ihn zu einem der gefragtesten Sänger seiner Zeit.
Besonders bekannt war Farinelli für seine außerordentliche Fähigkeit, lange Atemphasen zu halten und virtuose Koloraturpassagen zu singen. Er hatte einen großen Einfluss auf die Entwicklung der Oper und trug zur Verbreitung des Belcanto-Stils bei.
Farinelli war auch ein enger Freund des spanischen Königs Philip V. Der König litt an Depressionen, und man glaubte, dass Farinellis Gesang ihm Linderung verschaffte. Farinelli wurde daher oft am königlichen Hof engagiert, um den König zu trösten und zu unterhalten.
Nach einer langen Karriere zog sich Farinelli schließlich 1765 aus der Opernwelt zurück und ließ sich in Bologna nieder, wo er eine angesehene Musikschule gründete. Er starb im Jahr 1782 und hinterließ ein beeindruckendes Erbe als einer der größten Künstler des Barockgesangs.
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