Die ICD-10-Klassifikation F60 umfasst spezifische Persönlichkeitsstörungen. Diese Kategorie beschreibt tief verwurzelte und anhaltende Verhaltensmuster, die sich in starren Reaktionen auf unterschiedliche persönliche und soziale Situationen zeigen. Diese Muster weichen deutlich von den kulturell erwarteten Normen ab und führen typischerweise zu erheblichen Problemen im persönlichen, sozialen und beruflichen Bereich.
Wichtige Merkmale und Unterformen:
Allgemeine Kriterien: Bevor eine spezifische Persönlichkeitsstörung diagnostiziert werden kann, müssen die allgemeinen Kriterien für eine Persönlichkeitsstörung erfüllt sein.
F60.0: Paranoide Persönlichkeitsstörung: Gekennzeichnet durch Misstrauen, Argwohn und die Neigung, die Handlungen anderer als feindselig oder bedrohlich zu interpretieren.
F60.1: Schizoide Persönlichkeitsstörung: Gekennzeichnet durch Distanziertheit, emotionale Kühle, geringes Interesse an sozialen Beziehungen und eine Vorliebe für Einzelaktivitäten.
F60.2: Dissoziale Persönlichkeitsstörung: Gekennzeichnet durch Missachtung sozialer Normen und Rechte anderer, Impulsivität, Verantwortungslosigkeit, Betrug und mangelnde Reue. (Auch bekannt als Antisoziale%20Persönlichkeitsstörung).
F60.3: Emotional-instabile Persönlichkeitsstörung: Gekennzeichnet durch Schwierigkeiten bei der Emotionsregulation, Impulsivität und instabile Beziehungen. Diese Form wird weiter unterteilt in:
F60.4: Histrionische Persönlichkeitsstörung: Gekennzeichnet durch übertriebene Emotionalität, das Bedürfnis nach Aufmerksamkeit und theatralisches Verhalten.
F60.5: Anankastische Persönlichkeitsstörung: Gekennzeichnet durch Perfektionismus, übermäßige Gewissenhaftigkeit, Kontrollbedürfnis und Starrheit. (Auch bekannt als Zwanghafte%20Persönlichkeitsstörung - nicht zu verwechseln mit der Zwangsstörung (F42)).
F60.6: Ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung: Gekennzeichnet durch soziale Gehemmtheit, Gefühle von Unzulänglichkeit und Überempfindlichkeit gegenüber negativer Bewertung. (Auch bekannt als Selbstunsichere%20Persönlichkeitsstörung).
F60.7: Abhängige Persönlichkeitsstörung: Gekennzeichnet durch ein übermäßiges Bedürfnis, versorgt zu werden, Unterwürfigkeit und Angst vor dem Alleinsein.
F60.8: Sonstige spezifische Persönlichkeitsstörungen: Diese Kategorie wird verwendet, wenn eine Persönlichkeitsstörung vorliegt, die nicht eindeutig einer der oben genannten Kategorien zugeordnet werden kann.
F60.9: Nicht näher bezeichnete Persönlichkeitsstörung: Diese Kategorie wird verwendet, wenn die Kriterien für eine Persönlichkeitsstörung erfüllt sind, aber keine spezifische Diagnose gestellt werden kann.
Diagnose: Die Diagnose einer Persönlichkeitsstörung sollte von einem qualifizierten Fachmann gestellt werden, in der Regel einem Psychiater oder Psychologen.
Behandlung: Die Behandlung von Persönlichkeitsstörungen ist oft komplex und erfordert einen langfristigen Ansatz. Zu den üblichen Behandlungsformen gehören Psychotherapie (insbesondere dialektisch-behaviorale Therapie (DBT) und schematherapeutische Ansätze) und gegebenenfalls medikamentöse Behandlung zur Linderung spezifischer Symptome wie Angstzustände oder Depressionen.
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