Was ist epistaxis?
Epistaxis (Nasenbluten)
Epistaxis, umgangssprachlich als Nasenbluten bekannt, ist ein häufiges Ereignis, bei dem Blut aus der Nase austritt. Es kann beängstigend sein, ist aber in den meisten Fällen nicht schwerwiegend.
Ursachen:
- Lokale Faktoren:
- Trockene Luft: Austrocknung der Nasenschleimhaut, besonders in den Wintermonaten oder in klimatisierten Umgebungen.
- Nasenbohren: Beschädigung der empfindlichen Blutgefäße in der Nase.
- Nasenverletzungen: Schlag auf die Nase, Prellung oder Fraktur.
- Infektionen: Entzündungen der Nasenschleimhaut (Rhinitis, Sinusitis).
- Fremdkörper in der Nase: Besonders häufig bei Kindern.
- Nasensprays: Übermäßiger Gebrauch abschwellender Nasensprays.
- Allergien: Allergische Rhinitis.
- Septumdeviation: Verbiegung der Nasenscheidewand.
- Systemische Faktoren:
- Bluthochdruck (Hypertonie): Kann zu verstärktem Nasenbluten führen, ist aber selten die alleinige Ursache.
- Blutgerinnungsstörungen: Hämophilie, Von-Willebrand-Krankheit.
- Blutverdünnende Medikamente: Aspirin, Warfarin, Clopidogrel.
- Lebererkrankungen: Beeinträchtigung der Blutgerinnung.
- Tumore: Selten, aber möglich (z.B. Nasenpolypen oder bösartige Tumore).
Arten von Nasenbluten:
- Anteriores Nasenbluten (vorderes Nasenbluten): Dies ist die häufigste Art und tritt im vorderen Teil der Nase auf, meist aus dem Kiesselbach-Plexus (einem Gebiet mit vielen kleinen Blutgefäßen). Es ist in der Regel leicht zu behandeln.
- Posteriores Nasenbluten (hinteres Nasenbluten): Seltener, aber potenziell schwerwiegender. Es tritt im hinteren Teil der Nase auf und das Blut fließt oft in den Rachen. Es ist häufiger bei älteren Menschen, Menschen mit Bluthochdruck oder Blutgerinnungsstörungen.
Behandlung:
- Erste Hilfe bei anteriorer Epistaxis:
- Aufrecht sitzen und den Kopf leicht nach vorne neigen (nicht nach hinten, da dies zum Verschlucken des Blutes führen kann).
- Die Nasenflügel für 10-15 Minuten fest zusammendrücken.
- Kühle Kompresse auf den Nacken legen.
- Bei Bedarf den Vorgang wiederholen.
- Nach dem Stillstand des Blutens die Nase für einige Stunden nicht putzen oder berühren.
- Ärztliche Behandlung:
- Kaustik (Verätzung): Verödung des blutenden Gefäßes mit Silbernitrat oder Elektrokauterisation.
- Nasentamponade: Einsetzen von Tampons oder speziellen Schwämmen in die Nase, um Druck auf das blutende Gefäß auszuüben.
- Ballonkatheter: Aufblasen eines Ballons in der Nase, um das Gefäß zu komprimieren (besonders bei posteriorer Epistaxis).
- Ligatur oder Embolisation: In seltenen Fällen kann ein chirurgischer Eingriff erforderlich sein, um das blutende Gefäß zu verschließen.
- Behandlung der zugrunde liegenden Ursache: Behandlung von Bluthochdruck, Blutgerinnungsstörungen oder anderen systemischen Erkrankungen.
Prävention:
- Luftfeuchtigkeit erhöhen: Verwendung eines Luftbefeuchters, besonders in den Wintermonaten.
- Vermeidung von Nasenbohren.
- Pflege der Nasenschleimhaut: Verwendung von Nasensalben oder -ölen zur Befeuchtung.
- Vermeidung von reizenden Substanzen: Rauch, Staub, Chemikalien.
- Kontrolle von Bluthochdruck.
- Vorsicht bei der Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten.
Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?
- Nasenbluten, das länger als 20 Minuten anhält.
- Häufiges Nasenbluten.
- Starkes Nasenbluten.
- Schwindel oder Schwächegefühl.
- Nasenbluten nach einer Kopfverletzung.
- Wenn man blutverdünnende Medikamente einnimmt oder eine Blutgerinnungsstörung hat.
- Wenn das Nasenbluten aus dem hinteren Teil der Nase kommt.
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