Die Encomienda war ein System der Kolonialverwaltung, das im 16. Jahrhundert von den spanischen Eroberern in den amerikanischen Kolonien eingeführt wurde.
Es war eine Form der Landvergabe, bei der den einheimischen indigenen Völkern bestimmte Gebiete zugewiesen wurden. Diese Gebiete umfassten meist riesige Ländereien, auf denen die Einheimischen arbeiten und Steuern entrichten mussten. Im Gegenzug sollten die Spanier sie beschützen und sie zum christlichen Glauben bekehren.
Die Encomienda wurde als ein Instrument der Christianisierung und auch der wirtschaftlichen Ausbeutung genutzt. Die Spanier nutzten die Arbeitskraft der einheimischen Bevölkerung, um Rohstoffe zu gewinnen oder Plantagen zu betreiben. Die Encomenderos (die Begünstigten des Systems) hatten die Pflicht, die Arbeiter zu versorgen und zu schützen.
Die Realität sah jedoch oft anders aus. Die Beschäftigten wurden oft zu schwerer Arbeit gezwungen und unter unmenschlichen Bedingungen gehalten. Sie wurden häufig ausgebeutet und misshandelt, was zur Dezimierung der indigenen Bevölkerung führte.
Aufgrund des Drucks von Menschenrechtsaktivisten und der katholischen Kirche wurde die Encomienda im Laufe des 16. Jahrhunderts abgeschafft. Sie wurde jedoch durch ähnliche Systeme wie die Hacienda oder die Repartimiento ersetzt, die weiterhin eine Ausbeutung der indigenen Bevölkerung ermöglichten.
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