Ein Eisenbahngeschütz, auch als Zugkanone oder Eisenbahnartillerie bezeichnet, ist eine Artilleriewaffe, die auf einer speziell konstruierten Eisenbahnplattform montiert ist. Es wurde häufig während des Ersten und Zweiten Weltkriegs eingesetzt.
Eisenbahngeschütze waren in der Regel schwere Artilleriegeschütze mit einem großen Kaliber, die auf Schienenfahrzeugen montiert wurden. Diese Plattform ermöglichte es, das Geschütz schnell und flexibel an verschiedene Einsatzorte zu verlegen. Dadurch konnten Feuerunterstützung in schwer zugänglichen Gebieten oder in der Nähe der Frontlinie bereitgestellt werden.
Die Größe eines Eisenbahngeschützes variierte, aber viele waren über 30 Meter lang und wogen mehrere Tonnen. Sie wurden von Dampf- oder Diesellokomotiven gezogen und benötigten ein spezielles Gleissystem, um die enorme Kraft der Waffe zu absorbieren.
Eisenbahngeschütze wurden sowohl für den Angriff als auch für die Verteidigung eingesetzt, um gegnerische Stellungen zu zerstören oder zu unterstützen. Sie wurden oft zur Belagerung von Festungen und zur Bekämpfung von schweren Panzern eingesetzt. Aufgrund ihrer Mobilität und Reichweite waren Eisenbahngeschütze eine große taktische Bedrohung für feindliche Streitkräfte.
Ein bekanntes Beispiel für ein Eisenbahngeschütz ist die deutsche "Dicke Bertha" (auch als "Big Bertha" bekannt), die während des Ersten Weltkriegs eingesetzt wurde. Sie hatte ein Kaliber von 42 cm und wurde erfolgreich bei der Belagerung von Festungen eingesetzt.
Mit dem Fortschritt der Luftstreitkräfte und der Verbesserung der Panzerabwehrwaffen wurden Eisenbahngeschütze mit der Zeit weniger relevant. Sie wurden jedoch noch einige Jahrzehnte lang eingesetzt und sind heute oft in Militärmuseen zu sehen.
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